27. Juli, 2024

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Intensiver Dauerregen im Süden Deutschlands: Erste Evakuierungen und Katastrophenfall in Günzburg

Intensiver Dauerregen im Süden Deutschlands: Erste Evakuierungen und Katastrophenfall in Günzburg

Im Süden Deutschlands dominieren derzeit extreme Wetterbedingungen mit intensivem Dauerregen, vor allem in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete am Freitag von einer sich zunehmend verschärfenden Unwetterlage südlich der Donau, die absehbar auch weiter nördlich zuschlagen wird. Die zuständigen Behörden haben bereits reagiert: Der Landkreis Günzburg in Bayern rief am Freitagabend den Katastrophenfall aus, um betroffene Gemeinden schneller und effektiver unterstützen zu können.

Landrat Hans Reichhart betonte die Ernsthaftigkeit der Lage und leitete erste Vorsichtsmaßnahmen wie die Evakuierung von Camping- und Freizeitplätzen an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel ein. In der Stadt Leipheim wurde das Donau-Wasserwerk vorsorglich stillgelegt. Bürgerversorgung soll vorläufig über alternative Wasserwerke gesichert werden, zugleich wird geraten, ausreichend Mineralwasser zu beschaffen, da es zu Unterbrechungen in der Trinkwasserversorgung kommen kann.

Die meteorologischen Prognosen sind alarmierend: Für die betroffenen Regionen sind erhebliche Regenmengen vorhergesagt, die in Schwaben und Oberbayern bis Sonntag andauern sollen. Laut DWD wird hier mit extrem ergiebigem Dauerregen der höchsten Warnstufe gerechnet. Dies könnte flächendeckend zu Überschwemmungen und lebensbedrohlichen Situationen führen, insbesondere in Schwaben und Oberbayern sowie Teilen von Franken und der Oberpfalz.

Auch Baden-Württemberg steht vor ähnlichen Herausforderungen. Hier sagte ein DWD-Meteorologe, dass in einigen Regionen Niederschlagsmengen einer ganzen Monatserwartung binnen nur zwei Tagen fallen könnten. Besonders kritisch seien die Gebiete Oberschwaben und Ostalb. Vor allem in Ravensburg und Umgebung werden massive Regenmengen erwartet, die zu erheblichen Hochwasserschäden führen könnten.

Der Osten Deutschlands, insbesondere Teile von Sachsen-Anhalt und Thüringen, stehen ebenfalls vor einem unbeständigen Wochenende mit Regen und Gewittern. So bereiten sich die Sicherheitsbehörden des Katholikentages in Erfurt auf die Unwetterfront vor, um die Veranstaltung sicher zu gestalten.

Der Deutsche Feuerwehrverband mahnt zur Vorsicht: Überflutungen gefährden Straßen und Unterführungen gleichermaßen. Hier sei besondere Achtsamkeit geboten, da die Wasserstände oft höher ausfallen als erwartet und Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellen.