13. Juni, 2025

Wirtschaft

IG Metall beharrt auf Bestandsschutz bei Thyssenkrupp Steel

IG Metall beharrt auf Bestandsschutz bei Thyssenkrupp Steel

Inmitten anhaltender Debatten und Unsicherheiten innerhalb des Stahlsektors hält die IG Metall strikt an den Arbeitsplatzgarantien für die Mitarbeiter von Thyssenkrupp Steel fest. Diese Entscheidung folgt auf eine klare Vereinbarung aus dem März 2020, die im Einklang mit der 'Strategie 20-30' für den Stahlriesen einen Kündigungsschutz bis März 2026 vorsieht. Dem Gewerkschaftsflugblatt zufolge ist jede Diskussion über eine Änderung dieser Zusage tabu.

Die Ankündigung kommt, während sich das Management von Thyssenkrupp Steel darauf vorbereitet, bis Mitte April Vorschläge für eine umfassende Umstrukturierung zu unterbreiten, vor dem Hintergrund, dass langfristige Rückgänge des Absatzvolumens zu befürchten sind. Sigmar Gabriel, der Vorsitzende des Steel-Aufsichtsrates, hat offenbart, dass dabei auch ein Arbeitsplatzabbau nicht ausgeschlossen werden kann, insbesondere im Zuge möglicher Kapazitätsanpassungen.

Die Gewerkschaft und der Betriebsrat sind bereits darauf eingestellt, die vorgeschlagenen Planungen des Vorstands peinlich genau zu prüfen und der Reduzierung von Stahlkapazitäten sowie Sanierungsmaßnahmen mit Skepsis entgegenzutreten. Die IG Metall fordert eine tragfähige Zukunftsperspektive für alle Beteiligten, besonders für das Unternehmen und seine Angestellten. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Forderung ist es, die Belegschaft auf diesem Weg mitzunehmen. Als Demonstrationsbeweis der Geschlossenheit der Belegschaft wird für den 30. April eine Betriebsversammlung aller Standorte in Duisburg geplant.

Die durch Strukturwandel geprägte Thyssenkrupp-Stahlsparte, die mit konjunkturellen Schwächen und hohen Kosten für Energie und Rohstoffe kämpft, zählt zirka 27.000 Mitarbeiter, von denen gut die Hälfte in Duisburg tätig ist. Hier sollen traditionelle Hochöfen schrittweise durch umweltfreundlichere Direktreduktionsanlagen ersetzt werden. Die Bewilligung staatlicher Milliarden-Beihilfen für den Bau einer ersten dieser Anlagen ist durch das Bundeswirtschaftsministerium an die Bedingung geknüpft, das Projekt in Duisburg umzusetzen und gleichzeitig Arbeitsplätze sowie lokale Wertschöpfung zu sichern. Diese Investitionen gelten als essentiell für die künftige Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Stimulation der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.

Die IG Metall betont in ihrem Plädoyer die Bedeutung von Thyssenkrupp Steel für die deutsche Industrie und hebt dessen strategische Relevanz hervor. Es steht nicht lediglich die Zukunft von 27.000 direkten Arbeitsplätzen auf dem Spiel, sondern die gesamte Existenz der Stahlindustrie in Deutschland, einschließlich der zahlreichen abhängigen Zulieferbetriebe. Die Gewerkschaft ruft daher nach stärkerer politischer Beteiligung an der Problemlösung und lehnt eine passive Rolle des Staates ab.