27. Juli, 2024

Grün

Hungerstreik für das Klima: Aktivist nach Zusammenbruch im Krankenhaus

Hungerstreik für das Klima: Aktivist nach Zusammenbruch im Krankenhaus

Im Zuge des fortwährenden Hungerstreiks für eine radikale Klimapolitik in Berlin kam es zu einem alarmierenden Zwischenfall: Ein junger Aktivist brach nach Unterstützerangaben zusammen und musste umgehend medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Der Streikende Tin, der sich der Kampagnengruppe 'Hungern bis ihr ehrlich seid' angeschlossen hat, erlangte jedoch rasch wieder das Bewusstsein und zeigte sich nach kurzem Krankenhausaufenthalt entschlossen, seinen Protest fortzuführen.

Seit einigen Wochen protestieren am Wirtschaftsministerium fünf Männer mit einer Hungerstreikaktion, um Bundeskanzler Olaf Scholz von der Dringlichkeit einer Regierungserklärung zu den Gefahren der Klimakrise und der Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren, zu überzeugen. Ein Regierungssprecher teilte mit, dass der Kanzler die Forderungen der Klimaaktivisten nicht erfüllen wird.

Carola Rackete, bekannt als Europakandidatin der Linken, richtete in diesem Kontext einen Appell an den Kanzler, auf die Forderungen der Streikenden einzugehen. Sie betonte das hohe Engagement der Teilnehmer und ihre Besorgnis über deren Gesundheitszustand, obwohl sie Zweifel an der Bereitschaft Scholz' äußerte, konkrete Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu ergreifen.

Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung bekundete ebenfalls Verständnis und Unterstützung für das Anliegen der Aktivisten, sieht aber einen Hungerstreik als unpassendes Mittel des Protests. Sie plädiert für Diskurs und Überzeugungsarbeit, um die politische Mehrheit für eine entschiedene und effektive Klimapolitik zu erreichen.

Wolfgang Metzeler-Kick ist als erster der Hungerstreikenden bereits seit über zwei Monaten ohne feste Nahrung und überlebt nur mit Flüssigkeit, Elektrolyten und Vitaminen. In den letzten Wochen fanden sich sukzessive weitere Unterstützer ein, zuletzt Tin am 30. April. Ein weiterer Streikender, der 61-jährige Michael Winter, wird als gesundheitlich stark angeschlagen beschrieben.

Mit einer für Mittwochabend angekündigten Spontandemonstration vor der Zentrale der SPD in Berlin sollten die Forderungen der Aktivisten weiteren Nachdruck verliehen werden, wobei Tin als Sprecher der Gruppe auftreten wollte.