01. Mai, 2025

Quartalszahlen

HSBC schockt mit Gewinneinbruch

Die britische Großbank legt ein schwaches erstes Quartal vor. Schuld daran: Handelskonflikte, wachsende Unsicherheit und höhere Kreditrisiken.

HSBC schockt mit Gewinneinbruch
HSBCs Vorsteuergewinn bricht um 25 Prozent ein – vor allem Trumps Handelspolitik sorgt für Unsicherheit und schwächere Geschäfte.

Ein schwacher Start in ein schwieriges Jahr

Die britische Großbank HSBC hat zum Jahresauftakt einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Im ersten Quartal fiel der Vorsteuergewinn um 25 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Analysten hatten sogar noch schwächere Zahlen erwartet – doch die Freude darüber bleibt aus.

Quelle: Eulerpool

Stattdessen dominieren düstere Töne: Das makroökonomische Umfeld sei von „erhöhter Unsicherheit“ geprägt, erklärte das Management. Verantwortlich dafür sei vor allem die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump.

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Für HSBC bedeutet das: höhere Volatilität an den Märkten, eine abkühlende Kreditnachfrage und angeschlagene Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen.

Quelle: Eulerpool

Mehr Risiken, weniger Optimismus

Besonders kritisch: HSBC musste Kreditverluste in Höhe von 900 Millionen Dollar verbuchen – eine Zahl, die bei anhaltender Belastung durch neue Zölle noch steigen könnte. Das Institut rechnet vorsorglich mit weiteren 500 Millionen Dollar an möglichen Belastungen.

„Die Handelskonflikte wirken sich direkt auf das globale Wachstum aus“, heißt es aus dem Vorstand.

Das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung sinke, Investitionen würden zurückgefahren, internationale Finanzströme stockten. Für eine Bank mit starkem Asiengeschäft wie HSBC ein ernstzunehmendes Risiko.

Quelle: Eulerpool

Koste es, was es wolle

Um dem Gegenwind etwas entgegenzusetzen, will HSBC weiter massiv an der Kostenschraube drehen. Bis Ende 2026 sollen die jährlichen Ausgaben um weitere 1,5 Milliarden Dollar sinken.

Parallel dazu kündigte die Bank ein neues Aktienrückkaufprogramm über drei Milliarden Dollar an – ein Signal an nervöse Investoren, dass man weiterhin an einer stabilen Kapitalausstattung festhält.

Doch der Sparkurs allein wird die strukturellen Probleme kaum lösen. Analysten sehen in der zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft ein nachhaltiges Risiko für Banken mit stark internationalem Exposure.

HSBC könnte daher stärker unter Druck geraten als viele Wettbewerber, die sich stärker auf lokale Märkte konzentrieren.

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