03. Mai, 2025

Quartalszahlen

Höchster Quartalsgewinn seit 14 Jahren – Deutsche Bank trotzt der Unsicherheit

Mit einem Vorsteuergewinn von 2,8 Milliarden Euro übertrifft die Deutsche Bank im ersten Quartal 2025 die Erwartungen deutlich. Doch Konzernchef Christian Sewing bleibt angesichts geopolitischer Risiken vorsichtig.

Höchster Quartalsgewinn seit 14 Jahren – Deutsche Bank trotzt der Unsicherheit
Investmentbank bleibt Profitmaschine: Mit 1,5 Milliarden Euro Vorsteuergewinn stemmt die Investmentbank erneut den Löwenanteil – ein Klumpenrisiko für die Deutsche Bank in unsicheren Märkten?

Ein Quartal, das Maßstäbe setzt: Die Deutsche Bank hat in den ersten drei Monaten 2025 den höchsten Quartalsgewinn seit der Finanzkrise eingefahren – und damit die Erwartungen der Analysten klar übertroffen.

Quelle: Eulerpool

Mit einem Vorsteuergewinn von 2,8 Milliarden Euro – ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr – meldete sich Deutschlands größte Privatbank eindrucksvoll zurück im Konzert der globalen Finanzhäuser.

Auch nach Steuern bleibt ein Gewinn von 1,78 Milliarden Euro – mehr als Experten der Bank zugetraut hatten.

Quelle: Eulerpool

Investmentbank als Wachstumstreiber

Wieder einmal war es vor allem die Investmentbank, die das Ergebnis nach oben trieb. Der Vorsteuergewinn des Bereichs kletterte auf 1,5 Milliarden Euro – ein Anstieg von 22 Prozent.

Besonders das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) florierte, angetrieben durch wachsende Umsätze sowohl im Handel mit Zinspapieren als auch im Devisenbereich.

In einem Umfeld steigender Zinsen und volatiler Märkte zeigte sich die Deutsche Bank damit besser aufgestellt als viele Wettbewerber.

Erfolgswelle auch bei Privatkunden und DWS

Doch auch andere Sparten trugen ihren Teil zum Rekordergebnis bei. Die Privatkundenbank steigerte den Vorsteuergewinn um 43 Prozent auf 490 Millionen Euro.

Der Zinsüberschuss wuchs leicht, während die Provisionserträge deutlich zulegten – ein Beleg für die Stärke des klassischen Bankgeschäfts.

Besonders erfreulich: Die Fondstochter DWS meldete einen Gewinnsprung von 67 Prozent auf 204 Millionen Euro, getrieben durch höhere verwaltete Vermögen bei aktiven und passiven Anlageprodukten.

Kostenbremse zeigt Wirkung

Auffällig war zudem die Disziplin auf der Kostenseite. Die operativen Aufwendungen sanken um zwei Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Damit verbesserte die Deutsche Bank ihr Aufwand-Ertrag-Verhältnis auf 61,2 Prozent – ein klarer Fortschritt gegenüber den 68 Prozent des Vorjahres.

Vorstandschef Christian Sewing zeigte sich zufrieden: Man habe nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Basis für die angekündigten Wachstumsziele im Jahr 2025 gelegt.

Wachstumsziele im Visier – aber Warnung vor globalen Risiken

Mit dem starken Jahresauftakt sieht sich Sewing auf Kurs, alle für 2025 gesetzten Ziele zu erreichen – unter anderem eine Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital von über zehn Prozent.

Derzeit liegt sie bei 11,9 Prozent. Dennoch bleibt der Bankchef angesichts der geopolitischen Unsicherheiten vorsichtig. Die Gefahr eines globalen Handelskonflikts schwebe weiterhin über den Märkten, mahnt er.

Die Deutsche Bank müsse „sturmsicher“ bleiben, denn Volatilität und Unsicherheit dürften auf absehbare Zeit hoch bleiben.

Risikovorsorge deutlich reduziert

Positiv ist zudem, dass die Deutsche Bank ihre Risikovorsorge für faule Kredite im ersten Quartal um fast 30 Prozent senken konnte. Das Management erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzt – ein weiteres Signal dafür, dass die Bank robuster dasteht als noch vor wenigen Jahren.