27. Juli, 2024

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Hitzerekord im Januar: Globale Temperaturen überschreiten kritische Marke

Hitzerekord im Januar: Globale Temperaturen überschreiten kritische Marke

Die Erdenbewohner erlebten im Januar 2024 eine ungekannte Wärme – eine bisher in diesem Monat nie verzeichnete Hitze, wie aktuelle Daten des europäischen Klimawandeldienstes Copernicus offenlegen. Innerhalb eines Jahres, genauer gesagt von Februar 2023 bis Januar 2024, überschritt die durchschnittliche Erderwärmung erstmals die symbolträchtige Grenze von 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Ära. Zwar bedeutet dieser Spitzenwert nicht automatisch ein Versagen im Kampf gegen den Klimawandel – hierfür zählen längerfristige Durchschnittstemperaturen – doch er sendet ein alarmierendes Signal an die Weltgemeinschaft. Die Vizedirektorin von Copernicus, Samantha Burgess, appelliert an die Dringlichkeit einer signifikanten Verringerung der Treibhausgase, um die globale Temperaturentwicklung zu bremsen. Mit einer durchschnittlichen Januartemperatur, die um 1,66 Grad über den Werten des Referenzzeitraums von 1850 bis 1900 liegt, könnte das Jahr 2024 ein neues trauriges Rekordjahr werden und eine dauerhafte Überschreitung der 1,5 Grad-Marke zur Realität machen. Die Welt hat bereits ein außergewöhnlich warmes Jahr hinter sich – 2023, von Copernicus evaluiert mit 1,48 Grad über dem vorindustriellen Mittel, gilt als das wärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Burgess kommentierte hierzu Anfang des Jahres, dass die aktuellen Temperaturen wohl die höchsten der letzten 100.000 Jahre sein könnten. Für Europa wurde das vergangene Jahr als das zweitwärmste seiner Geschichte gewertet. Ein Silberstreif zeichnet sich jedoch am Horizont ab: Das Wetterphänomen El Niño, das in periodischen Abständen für eine Erwärmung des Pazifiks sorgt und damit globale Temperatureffekte nach sich zieht, beginnt abzunehmen. Ungeachtet dessen hält sich die Meereslufttemperatur auf einem außergewöhnlich hohen Level. In regionalen Temperaturtrends zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während Europas Süden, der Osten Kanadas, Nordwestafrika, der Nahe Osten bis hin nach Zentralasien warme Januartage verzeichneten, herrschte in Skandinavien, Westkanada, dem Kernland der USA und großen Teilen Sibiriens eine kältere Präsenz als üblich. Die Januartemperatur 2024 wurde insgesamt um 0,12 Grad wärmer gemessen als der bislang wärmste Januar, der im Jahr 2020 registriert wurde. Copernicus, eine Institution der Initiative der Europäischen Union, stützt seine Erkenntnisse auf eine Vielzahl von Messungen, die von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit stammen, um zu einem umfassenden Bild der Klimaveränderungen auf der Erde beizutragen.