In einem Präzedenzfall für die Bundeswehr befindet sich die Fregatte "Hessen" mit ihrer 250-köpfigen Besatzung auf dem Weg in die unruhigen Gewässer des Nahen Ostens. Dort bahnt sich eine Konfrontation mit den Huthi-Rebellen an, die seit geraumer Zeit Sicherheit und Ruhe in der Schifffahrtsregion mit Raketen, Drohnenangriffen und direkten Überfällen auf See gefährden. Die Brisanz dieser Mission ruft Fragen nach der Zumutbarkeit des Einsatzes hervor. Die Antwort aus sicherheitsstrategischer Sicht lautet bejahend, da nicht nur deutsche Interessen, sondern auch die grundlegenden Strukturen des globalen Handels auf dem Spiel stehen.
Obwohl ein Einsatz auf dem Land gegen die Huthi-Milizen im Jemen gegenwärtig ausgeschlossen ist, bleibt die Lage angespannt. Eine Erweiterung des Bundeswehrengagements auf jemenitischem Territorium steht außer Frage; sowohl Deutschland als auch Europa sehen sich nicht in der Position, die Herausforderungen eines umfassenden Konfliktes im Nahen Osten militärisch und politisch zu meistern. Die gegenwärtige Strategie fokussiert sich auf die Sicherung der maritimen Routen und die Abwehr direkter Angriffe, um die Seefahrt und den internationalen Handel zu gewährleisten.