22. Oktober, 2024

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Hiobsbotschaften belasten Dax – Airbus und Merck unter Druck

Hiobsbotschaften belasten Dax – Airbus und Merck unter Druck

Der deutsche Leitindex Dax musste am Dienstag herbe Rückschläge verkraften und sank am frühen Nachmittag um ein Prozent auf 18.147 Punkte. Mit diesem Einbruch endet vorerst die in der vergangenen Woche begonnene Erholung, der Trend zeigt seit Mitte Mai eher abwärts.

Airbus sorgte mit einer Anpassung der Jahresziele für Aufsehen. Aufgrund einer Abschreibung in der Raumfahrtsparte und anhaltender Schwierigkeiten in den Lieferketten erwartet der Konzern einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von etwa 5,5 Milliarden Euro, anstelle der zuvor prognostizierten 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro. Zudem wird Airbus 2024 voraussichtlich weniger Flugzeuge ausliefern als ursprünglich geplant. Diese Nachrichten ließen den Kurs des Dax-Schwergewichts um mehr als 12 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2023 fallen.

Der Markt reagierte prompt: Banken wie JPMorgan und UBS senkten die Kursziele für Airbus-Papiere, und auch die Deutsche Bank gab ihre Kaufempfehlung auf. Der Triebwerkhersteller MTU geriet durch die Airbus-Schwäche ebenfalls unter Druck und verlor fast 6 Prozent an Wert.

Auch bei Merck gab es eine Enttäuschung. Der Pharmariese stellte aufgrund des Misserfolgs bei zwei fortgeschrittenen Studien das Forschungsprogramm für das Krebsmittel Xevinapant ein. Analysten hatten dem Mittel ein Milliardenpotenzial zugeschrieben. Die Aktien von Merck sackten um fast 8 Prozent ab. Peter Verdult von der Citigroup bezeichnete die Entwicklung als eine "bittere Pille".

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verzeichnete am Dienstag einen Verlust von gut einem Prozent und fiel auf 25.415 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte ein kleineres Minus von etwa einem halben Prozent.

Positive Nachrichten kamen hingegen von Covestro. Der Kunststoffhersteller legte dank angekündigter Sparpläne um 1,3 Prozent zu und erreichte am Vortag ein Hoch seit Februar 2022. Covestro plant, bis Ende 2028 jährlich 400 Millionen Euro einzusparen und befindet sich in Übernahmeverhandlungen mit Adnoc, dem staatlichen Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Bei den Nebenwerten glänzte die Hornbach Holding mit einem Plus von 2,2 Prozent. Der Baumarktkonzern konnte dank wärmerem Wetter im März und April seinen Umsatz zu Beginn des neuen Geschäftsjahres steigern. Noch stärker legten die Aktien von Eckert & Ziegler zu, die um 4,2 Prozent stiegen. Das Unternehmen erhielt positive Nachrichten von der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Start einer dritten Studienphase des Radiodiagnostikums Pentixafor.

Der Euro gab nach und notierte zuletzt bei 1,0707 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0730 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite leicht auf 2,47 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 124,97 Punkte, während der Bund-Future um 0,14 Prozent auf 132,68 Punkte zulegte.