19. April, 2025

Wirtschaft

Herausforderungen und Missstände in der landwirtschaftlichen Saisonarbeit aufgedeckt

Herausforderungen und Missstände in der landwirtschaftlichen Saisonarbeit aufgedeckt

Die jüngste Veröffentlichung des Saisonberichts 2024 durch die Initiative Faire Landarbeit hat ernüchternde Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen von Saisonarbeitern in der deutschen Landwirtschaft ermöglicht. Dieses Unterfangen, unterstützt durch die Gewerkschaft IG BAU und kirchliche Beratungsstellen, offenbart weiterhin gravierende menschenunwürdige Zustände für viele dieser Arbeiter:innen.

Für Aufruhr sorgt insbesondere der Umgang mit Unterkünften. Trotz der steigenden Mieten finden sich die Betroffenen oft in "ungedämmten Metallcontainern" wieder, die mit veralteten Möbeln ausgestattet sind. Praktisch arrangiert durch Immobiliengesellschaften, entziehen sich Vermieter der Möglichkeit, dass Mieten direkt vom Lohn abgezogen werden. Doch die Konsequenzen bleiben dieselben: Arbeitnehmer:innen bemerken kaum Fortschritte bei der Erwirtschaftung des gesetzlichen Mindestlohns.

Zusätzlich zu unverhältnismäßigen Arbeitszeiten von bis zu zwölf Stunden pro Tag, und gelegentlichen unentlohnten Ausfalltagen, beklagt die Initiative Fälle von sexualisierter Gewalt gegen weibliche Beschäftigte. Dies ist besonders alarmierend, da Frauen fast die Hälfte der Saisonkräfte ausmachen.

Rund 243.000 ausländische Saisonarbeiter:innen arbeiteten laut jüngsten Zahlen 2023 auf deutschen Feldern. Dies ergibt sich aus der Ernte von Produkten wie Spargel, Beeren, Gurken und Äpfeln. Die Relevanz und Tragweite der Problematik wird das Thema auch in Zukunft auf der politischen Agenda halten müssen.