08. Mai, 2025

Wirtschaft

Hensoldt: Radartechnologieunternehmen verzeichnet erhöhte Nachfrage trotz Nettoeinbußen

Der europäische Spezialist für Radar- und Rüstungselektronik, Hensoldt, profitiert deutlich von der verstärkten Aufrüstung in Europa und verzeichnet eine signifikante Steigerung seiner Aufträge und Umsätze. Im ersten Quartal dieses Jahres konnte das Unternehmen, das als zentraler Akteur im Bereich der Rüstungselektronik gilt, Auftragseingänge in Höhe von beeindruckenden 701 Millionen Euro verzeichnen. Dies entspricht einem Anstieg von über fünf Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.

Ein wesentlicher Treiber für diesen Erfolg ist die erhöhte Nachfrage nach technologisch fortschrittlichen Komponenten für den Eurofighter-Kampfjet. Diese Entwicklung hat maßgeblich dazu beigetragen, den Auftragsbestand von Hensoldt auf einen Rekordwert von etwa 6,9 Milliarden Euro zu steigern. Zudem konnte das Unternehmen, das im MDax gelistet ist, seinen Umsatz um beachtliche 20 Prozent auf 395 Millionen Euro erhöhen, wie aus den jüngsten Mitteilungen des Unternehmensstandorts in Taufkirchen bei München hervorgeht.

Trotz dieser positiven Umsatzentwicklungen sieht sich das Unternehmen jedoch auch mit Herausforderungen konfrontiert. So hat sich der auf die Aktionäre entfallende Nettoverlust von 14 auf 30 Millionen Euro verdoppelt. Dieser Verlust spiegelt sich in einem Kontrast zu den Erträgen vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes EBITDA) wider, die bei 30 Millionen Euro lagen. Dieses Ergebnis liegt dennoch um neun Prozent unter dem des Vorjahresquartals.

Oliver Dörre, Vorstandschef von Hensoldt, zeigt sich jedoch optimistisch angesichts der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Er bekräftigte das Ziel, den Jahresumsatz auf bis zu 2,6 Milliarden Euro zu steigern. Dabei wird angestrebt, dass etwa 18 Prozent dieser Erlöse als Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten verbleiben. Im ersten Quartal betrug diese Marge lediglich 7,6 Prozent, verglichen mit 10,2 Prozent im Jahr zuvor.

Diese Entwicklungen spiegeln sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen wider, die sich aus der aktuellen geopolitischen Lage und der damit einhergehenden Nachfrage nach Rüstungstechnologie ergeben. Hensoldt steht somit nicht nur vor der Aufgabe, sein Wachstum fortzusetzen, sondern auch, seine Profitabilität nachhaltig zu verbessern.