Im anhaltenden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China haben sich die Spannungen durch verschärfte diplomatische Äußerungen beider Seiten weiter intensiviert. US-Präsident Donald Trump erhob kürzlich Vorwürfe gegen Peking, in denen er behauptete, Absprachen, die im Rahmen der Genfer Verhandlungen getroffen wurden, seien von China missachtet worden. Daraufhin äußerte sich das chinesische Handelsministerium prompt mit entschiedener Kritik und beklagte die Einführung neuer Handelsbeschränkungen durch die USA.
Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen insbesondere Maßnahmen, die den Verkauf von KI-Chips und entsprechender Software nach China erheblich erschweren sollen. Zudem wurde bekannt, dass die USA begonnen haben, US-Visa für chinesische Studierende zu annullieren. Aus Sicht Pekings dienen diese Schritte der Diskreditierung Chinas und spiegeln eine unflexible Haltung der USA wider, die ihre eigene Handelsstrategie nicht ausreichend hinterfragt.
Im vergangenen Mai hatten beide Staaten in einem viel beachteten Schritt eine vorübergehende Senkung ihrer gegenseitigen Zölle beschlossen. Diese Vereinbarung sah unter anderem vor, die US-Zölle von bisher 30 Prozent und die chinesischen Zölle von 10 Prozent herabzusetzen. Präsident Trump lobte seinerzeit die Einigung als entscheidenden Fortschritt und beschrieb sie als eine bedeutende Öffnung Chinas gegenüber dem Weltmarkt. Trotzdem kamen erneut Differenzen zum Vorschein, was Trump's jüngste Bemerkungen unterstreichen. Obwohl Trump keine konkreten Beweise vorlegte, behauptete er, dass China den gegenseitigen Konsens verletzt habe. Derartige Vorwürfe wurden auch von anderen führenden Stimmen in Washington bekräftigt, die auf Schwierigkeiten in der Reduzierung von Handelsbarrieren, insbesondere bei den Exporten seltener Erden, hinwiesen.
Es besteht die Möglichkeit eines klärenden Gespräches zwischen Präsident Trump und dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping, um die bestehenden Differenzen zu erörtern. Dennoch fehlt bislang eine offizielle Bestätigung aus Peking, was die Unsicherheiten in dem fragilen Konsens verstärkt. Beide Großmächte bleiben darum bemüht, den bestehenden, jedoch fragilen, Friedenskonsens zu bewahren und Fortschritte in den Handelsbeziehungen zu erzielen.