27. Juli, 2024

Grün

Hamburg setzt auf grüne Energie für Riesen der Meere

Hamburg setzt auf grüne Energie für Riesen der Meere

Eine maritime Innovation sorgt im Hamburger Hafen für Aufbruchsstimmung: Seit dieser Woche können Containerschiffe während ihrer Liegezeit sauberen Landstrom nutzen – ein Service, der zuvor exklusiv Kreuzfahrtlinern vorbehalten war. Die Inbetriebnahme des Landstromangebots für Containerriesen beging am Eurogate-Terminal das französische Flaggschiff "Vasco de Gama" von CMA CGM, das bei voller Beladung bis zu 18.000 Standardcontainer transportieren kann. Hamburg unterstreicht damit seine Ambition, als europäisches Vorbild in puncto umweltfreundlicher Hafenlogistik zu fungieren.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) unterstrich die Bedeutung dieser Neuerung und verweist darauf, dass die Hansestadt von 2023 an sämtliche Container- und Kreuzfahrtterminals mit Landstrom versorgen will. Mit einer gesamthaften Investitionsbilanz von circa 100 Millionen Euro in das Landstromprojekt und einer anteiligen Förderung durch die Bundesregierung befindet Hamburg sich auf einem ambitionierten Kurs, der die maritime Umweltbelastung merklich reduzieren soll.

Die Europäische Union hat die Nutzung von Landstrom bisher noch nicht zur Pflicht erhoben, doch ab 2030 wird für alle größeren Schiffe im Hafen die Umschaltung auf die erneuerbare Energiequelle obligatorisch sein. Brennprozesse an der Kaikante werden dann vollständig untersagt. Mit dieser Maßnahme zielt man auf eine deutliche Verminderung der CO2-Emissionen ab, um die Klimaziele zu unterstützen.

Die Notwendigkeit eines schrittweisen Übergangs betonte auch Tschentscher, mit Verweis darauf, dass sowohl die Infrastruktur in den Häfen als auch die Schiffe selbst entsprechend angepasst werden müssen. Hamburg setzt dabei auf einen progressiven Austausch, anstatt auf eine unmittelbare Verpflichtung.

Der Energiebedarf eines Seeschiffs im Hafen ist beachtlich, vergleichbar mit dem eines Hochgeschwindigkeitszuges. Durch den Wechsel zu Landstrom vermeidet man den Einsatz umweltschädlicher Hilfsdiesel und damit die Belastung sowohl der Umwelt als auch der Anwohner. Die technische Lösung im Hamburger Eurogate-Terminal zeigt sich flexibel: Steckdosen können auf Schienen verfahren und so an die Größe der Containerschiffe angepasst werden. Der Strom wird über ein öffentliches Netz aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.

Mit dieser Initiative setzt der Hamburger Hafen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer grünen Zukunft der Seefahrt und strahlt als innovatives Beispiel für andere europäische Häfen aus.