23. Oktober, 2024

Grün

Grünes Licht für beschleunigten Netzausbau: Stromnetze sollen schneller erweitert werden

Grünes Licht für beschleunigten Netzausbau: Stromnetze sollen schneller erweitert werden

Der Bundestag hat eine wegweisende Gesetzesänderung verabschiedet, um den Ausbau der Stromnetze in Deutschland zu beschleunigen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der Energiewende. Im Zuge der Änderung werden zwei vorrangige Stromtrassen, die den Ökostrom vom Norden in den Süden des Landes transportieren sollen, zeitlich vorgezogen. Konkret betrifft dies neun Leitungen, die nun vorzeitig in den Bundesbedarfsplan aufgenommen wurden und somit schneller realisiert werden können. Der Beginn des Baus hängt nun von den Plänen der Bundesnetzagentur und den Übertragungsnetzbetreibern ab, könnte aber in Kürze starten.

Die geplanten Stromtrassen umfassen den sogenannten Nord-Ost-Link, der Ökostrom von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern transportieren soll, sowie den Rhein-Main-Link, der die Energieversorgung aus Niedersachsen in Richtung Süden verbessern wird. Diese Leitungen sind als Erdkabel konzipiert und sollen zukunftssicher und umweltfreundlich sein.

Nach Schätzungen wird der Ausbau der Leitungen rund 47 Milliarden Euro kosten. Diese Investitionen könnten zu einer Erhöhung der Stromkosten für Verbraucher führen. Konkret sollen die Netzentgelte, die auf alle Stromkunden umgelegt werden, um etwa 80 Euro netto pro Jahr steigen. Ingrid Nestle von den Grünen erwartet jedoch, dass diese Kosten durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden. Sie betont, dass der Ausbau langfristig zu weniger Energieengpässen und einer Senkung des Bedarfs an teuren fossilen Kraftwerken führen wird. Langfristig sollen Haushalte, insbesondere jene mit geringem Einkommen, von diesen Maßnahmen profitieren.

Auch Lukas Köhler, Vizefraktionschef der FDP, ist überzeugt, dass der beschleunigte Netzausbau die Basis für eine sichere und langfristig günstige Stromversorgung schaffen wird.

Neben der Entscheidung zum Netzausbau hätte der Bundestag am Freitag eigentlich auch über weitere Gesetzesänderungen zum Ausbau erneuerbarer Energien beraten sollen. Diese Befassung wurde jedoch nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.