Die Arbeit von Pflegekräften wird zunehmend behindert, da sie einfache medizinische Tätigkeiten nicht eigenverantwortlich durchführen dürfen. So müssen sie beispielsweise einen Arzt kontaktieren, um Schmerzmittel wie Paracetamol zu verabreichen oder die geeignete Wundversorgung zu bestimmen. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern frustriert auch viele hoch qualifizierte Pflegekräfte.
Es mutet grotesk an, dass gut ausgebildete Pflegekräfte derartige Aufgaben nicht eigenständig erledigen dürfen. Stattdessen fällt dies unter den Arztvorbehalt, wodurch medizinische Maßnahmen allein in die Verantwortung von Medizinern fallen. Diese starre Regelung trägt nicht nur zu einer verschlechterten Arbeitsatmosphäre bei, sondern erschwert auch die Arbeit der Pflegekräfte. Telefonate und zusätzliche Absprachen mit Ärzten sorgen für einen erheblichen Zeitaufwand, der kaum zu bewältigen ist.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mag zwar kein besonderes Interesse an der Pflege zeigen, doch seine Pläne zur Neuverteilung der Aufgaben zwischen Pflege und Medizin gehen in die richtige Richtung. Eine solche Veränderung würde dazu beitragen, dass Pflegekräfte wieder eigenverantwortlicher handeln könnten und dadurch ihre Arbeit effizienter gestalten können.
Die Notwendigkeit einer Neuverteilung der Aufgaben zwischen Pflege und Medizin wird immer deutlicher. Die bürokratischen Hürden, die den Pflegekräften auferlegt werden, führen zu Unzufriedenheit und Überlastung. Eine Entlastung in Form einer Aufgabenverteilung wäre nicht nur im Interesse der Pflegekräfte selbst, sondern auch der Patienten, die auf eine effektive und zeitnahe Versorgung angewiesen sind.