Die gegenwärtige geopolitische Ungewissheit hat dem Goldpreis zu einem neuen Höchststand verholfen. Anfang dieser Woche erreichte der Preis der Feinunze Gold die Marke von 2.965 US-Dollar. Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank erklärt, der Meilenstein von 3.000 US-Dollar sei zum Greifen nah. Auch Goldman Sachs hat sich dem Optimismus angeschlossen und ihre Jahresendprognose auf 3.100 US-Dollar angehoben.
Mobeen Tahir von WisdomTree führt die anhaltende Nachfrage nach Gold auf internationale Handelsnöte, potenziell überbewertete Aktienmärkte und inflationsbedingte Sorgen zurück. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass ein Friedensschluss im Ukraine-Konflikt dem Anstieg des Goldes wenig anhaben wird. Währenddessen bleibt Silber ein weiteres Edelmetall im Rampenlicht: Martin Siegert von der LBBW sieht in dessen industrieller Bedeutung die Grundlage für einen nachhaltigen Preistrend.
Obwohl die Nachfrage nach Edelmetall-ETCs in den letzten Wochen hohe Zuflüsse verzeichnete – allein im Januar wurden 3,1 Milliarden Euro in Gold-ETCs investiert – überwiegen auf lange Sicht die Abflüsse. Xetra-Gold und andere Gold-ETCs erfahren Überschuss an Handelsaktivitäten, ebenso wie Silber-ETCs.
Auf der anderen Seite der Rohstoffwelt gerät der Ölpreis unter Druck: Die Nordseesorte Brent notiert nur noch bei 72 US-Dollar pro Barrel. Gründe dafür sind die wachsenden Ölreserven in den USA und die verminderte Marktstimmung. Auch im Bereich der Industriemetalle zeigen sich Zuwächse, insbesondere bei Aluminium, das durch eine angespannte Versorgungslage und neue Handelsregularien Rückenwind erhält.