23. Oktober, 2024

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Globale Umfrage zeigt: Dringender Handlungsbedarf beim Klimaschutz und Wohlstandsverteilung

Globale Umfrage zeigt: Dringender Handlungsbedarf beim Klimaschutz und Wohlstandsverteilung

Eine neue Umfrage des Thinktanks Club of Rome offenbart, dass mehr als zwei Drittel der Menschen in den größten Volkswirtschaften Handlungsbedarf beim Schutz des Planeten sehen. Weltweit ergab sich ein Durchschnitt von 71 Prozent, wobei die Wahrnehmung je nach Land stark variiert. Während in Mexiko 91 Prozent der Befragten sofortige Maßnahmen fordern, liegt der Anteil in Saudi-Arabien bei lediglich 52 Prozent. Auch in Kenia, Südafrika und Brasilien äußerte eine große Mehrheit dringende Besorgnis. In Japan und Italien war die Zustimmung vergleichsweise gering.

Ein interessantes Ergebnis der Umfrage ist zudem, dass 62 Prozent der Befragten den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes anhand der Gesundheit und des Wohlbefindens seiner Bürger messen möchten, statt am reinen Wirtschaftswachstum. Im Bereich des Vertrauens in die Regierungsergebnisse zeigt sich, dass lediglich 37 Prozent darauf vertrauen, dass längerfristig ausgerichtete Entscheidungen getroffen werden. In Deutschland liegt dieser Wert sogar bei nur 26 Prozent.

Besonders bemerkenswert ist die Zustimmung zu fiskalpolitischen Maßnahmen: So befürworten 68 Prozent der Befragten eine Vermögenssteuer für Reiche und 69 Prozent höhere Steuersätze für Großunternehmen. In Deutschland unterstützen ebenfalls 68 Prozent eine solche Vermögenssteuer, während die Zustimmung in weniger wohlhabenden Ländern wie Indonesien und der Türkei noch höher ausfällt.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden im Vorfeld des G20-Finanzminister-Treffens in Brasilien veröffentlicht, bei dem auch eine Sondersteuer für Superreiche zur Debatte steht. Sandrine Dixson-Declève, geschäftsführende Vorsitzende von Earth4All, sieht hierin ein starkes Votum für eine Wirtschaft, die auf Wohlstand, Klimaschutz und Gerechtigkeit setzt.

Unter der Federführung des Club of Rome, der Norwegian Business School und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung arbeitet die Initiative Earth4All an politischen und wirtschaftlichen Lösungen für das 21. Jahrhundert. Unterstützt wird die Initiative von der Global Commons Alliance, einem internationalen Netzwerk für den Schutz globaler Gemeingüter.

Ipsos befragte im März und April 2024 repräsentativ 22.000 Menschen in 18 der G20-Staaten. Die Ergebnisse bieten einen aufschlussreichen Einblick in die globalen Meinungen und Erwartungen hinsichtlich Klimaschutz und wirtschaftlicher Gerechtigkeit.