09. Mai, 2025

Wirtschaft

Gewerkschaftsstreit ohne Ende: BVG und Verdi weiterhin auf Konfrontationskurs

Gewerkschaftsstreit ohne Ende: BVG und Verdi weiterhin auf Konfrontationskurs

Die sechste Runde der Tarifverhandlungen zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Gewerkschaft Verdi endete ohne Ergebnis, wie das Unternehmen mitteilte. Verdi hatte für diesen Fall bereits eine Urabstimmung über unbefristete Streiks angekündigt. Der „Tagesspiegel“ berichtete darüber zuerst. Seit Januar verhandeln beide Parteien über den Tarifvertrag für rund 16.000 Beschäftigte, wobei Verdi den Berliner Nahverkehr schon viermal durch Streiks beeinträchtigte.

Die BVG kritisierte die Forderung von Verdi nach einer Erhöhung um 750 Euro monatlich als unrealistisch und nicht finanzierbar. Diese Forderung, so die BVG, könne nur durch drastische Einschnitte für Mitarbeiter und Fahrgäste ermöglicht werden. Dennoch bleibt das Unternehmen zu weiteren Verhandlungen am 10. April bereit. Auf Verdi-Seite war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen, jedoch wird erwartet, dass die Tarifkommission über das weitere Vorgehen berät.

Ohne greifbare Kompromisse könnten längere Streiks auf die Berliner Bevölkerung zukommen, da für einen unbefristeten Streik eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent der Verdi-Mitglieder erforderlich ist. Während über eine Schlichtung als mögliche Lösung spekuliert wird, bleibt unklar, ob Verdi bereit ist, diesen Weg zu gehen und den Druck auf die BVG zu reduzieren. Eine Schlichtung würde zwar Streiks währenddessen verhindern, jedoch könnte parallel eine Urabstimmung stattfinden.

Verdi betonte, dass die Forderungen nach Lohnerhöhungen auch eine Reaktion auf die hohe Inflation und den Nachholbedarf seien, um die BVG als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Hingegen verweist die BVG auf vergangene Zugeständnisse wie die Reduzierung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Neue Angebote seitens der BVG wurden in der jüngsten Verhandlungsrunde nicht gemacht, stattdessen wurden Denkanstöße und Modelle präsentiert. In den bestehenden Vorschlägen sind unter anderem eine stufenweise Erhöhung um 375 Euro sowie zusätzliche Zahlungen für bestimmte Zulagen enthalten, die in zwei Jahren eine Gehaltsanpassung um durchschnittlich 13,6 Prozent vorsehen.