Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Durchführung eines 24-stündigen Warnstreiks bei dem Getränkelogistikunternehmen Trinks angekündigt. Diese Arbeitsniederlegung soll am kommenden Donnerstag an insgesamt zehn Standorten des Unternehmens stattfinden. Dabei konzentrieren sich die Maßnahmen vornehmlich auf die nördlichen und westlichen Gebiete Deutschlands, während die südlichen Regionen des Landes nicht betroffen sein werden.
Ungeachtet der bevorstehenden Streikaktivitäten zeigt sich das Management von Trinks unbesorgt. Unternehmensvertreter gehen davon aus, dass das Logistiknetzwerk keine erheblichen Störungen erfahren wird. Im Gegensatz dazu hebt NGG-Verhandlungsführer Philipp Thom hervor, dass die Streikmaßnahmen durchaus das Potenzial haben, das Logistiknetzwerk unter Druck zu setzen, insbesondere angesichts der derzeit saisonal hohen Nachfrage nach Getränken.
Auch wenn keine umfangreichen Versorgungsengpässe erwartet werden, warnt Thom dennoch vor möglichen kurzzeitigen Schwierigkeiten bei der Lieferkette. Zudem sieht er in Nordrhein-Westfalen ein größeres Potenzial für Streikaktivitäten im Vergleich zu den nördlichen und östlichen Gebieten Deutschlands. Zu den betroffenen Städten gehören unter anderem Neumünster, Hamburg, Bremen, Hannover und Leipzig.
Der Grund für den angekündigten Warnstreik liegt in den stockenden Tarifverhandlungen zwischen der NGG und der Arbeitgeberseite. Trotz zweier Verhandlungsrunden konnten die Differenzen bei den Lohnvorstellungen bisher nicht überwunden werden. Das Angebot, eine gestaffelte Lohnerhöhung von insgesamt 155 Euro monatlich zu gewähren, wurde von der Gewerkschaft als unzureichend abgelehnt. Die NGG fordert für die rund 1.700 Beschäftigten eine monatliche Gehaltserhöhung von 300 Euro.
Trinks, als bedeutender Getränkelogistiker, beliefert vorwiegend Rewe, jedoch auch andere Supermärkte sowie Getränkemärkte. Der Rewe-Konzern hält 50 Prozent der Anteile an Trinks, während die restlichen Anteile im Besitz der Bitburger Braugruppe, der Krombacher Brauerei und der Warsteiner Brauerei sind.
Angesichts der fortschreitenden Diskussionen und der anhaltenden Verhandlungsstarre bleibt abzuwarten, inwieweit die bevorstehenden Streikmaßnahmen die Verhandlungspartner zu einer Einigung bewegen können. Die anhaltende Frage der gerechten Vergütung bleibt für alle Beteiligten von essenzieller Bedeutung und wird auch in den kommenden Gesprächen eine zentrale Rolle einnehmen.