14. Mai, 2025

Wirtschaft

Gewerkschaft drängt auf sicheren Kurs: Historischer Streik bei Ford in Köln droht

In den Kölner Ford-Werken gibt es eine neue Entwicklung in der bisher stagnierenden Tarifverhandlung zwischen dem Management der Ford-Werke und der Gewerkschaft IG Metall. Während ein großer Durchbruch noch nicht in Sicht ist, brachte ein kürzlich anberaumtes Treffen der Tarifpartner nach Aussagen der IG Metall ein konstruktives Gespräch hervor. Auch wenn spezifische inhaltliche Details der Verhandlungen nicht öffentlich gemacht wurden, ist klar, dass bislang keine Einigung erzielt werden konnte. Folglich wird der geplante Streik am Mittwoch wie vorgesehen fortgesetzt. Die Gewerkschaft deutete an, dass weitere Verhandlungsrunden möglicherweise gegen Ende der Woche stattfinden könnten.

Der Aufruf zum Streik durch die IG Metall markiert einen historischen Meilenstein, da es das erste Mal in der beinahe einhundertjährigen Geschichte der Kölner Ford-Werke ist, dass zu einem Arbeitskampf aufgerufen wird. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 11.500 Mitarbeiter in Köln und plant, bis Ende 2027 rund 2.900 Stellen abzubauen, was erhebliche Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern hervorruft. Die IG Metall kritisiert die Unternehmensführung scharf und wirft ihr vor, die Zukunft der deutschen Niederlassung des amerikanischen Automobilherstellers durch eine fehlende, klare Strategie zu gefährden. Die Gewerkschaft fordert seinerseits großzügige Abfindungsangebote für freiwillige Austritte sowie finanzielle Absicherungen für diejenigen Mitarbeiter, die im schlimmsten Fall von einer möglichen Insolvenz betroffen sein könnten.

Obwohl eine Insolvenz gegenwärtig nur ein theoretisches Risiko ist, ist es durch den Entfall einer früher gewährten Bürgschaft des US-amerikanischen Mutterkonzerns nicht mehr vollständig auszuschließen. In diesem Zusammenhang fordert die Gewerkschaft einen speziellen finanziellen Schutzschirm zum Schutz der Belegschaft. Gleichzeitig sieht sich Ford mit einem zusätzlichen Druck konfrontiert, da der Absatz der in Köln produzierten neuen Elektrofahrzeugmodelle hinter den Erwartungen geblieben ist. Die komplexe Gemengelage stellt sowohl das Unternehmen als auch seine Beschäftigten vor signifikante Herausforderungen, die in den anstehenden Gesprächen lösungsorientiert angegangen werden müssen.