Die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran bezüglich des umstrittenen iranischen Atomprogramms werden vorerst ausgesetzt. Ursprünglich sollten die Gespräche am Samstag in Rom zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi stattfinden. Doch wie Omans Außenminister Badr al-Busaidi auf der Plattform X mitteilte, wurde das Treffen aus 'logistischen Gründen' verschoben. Neue Termine für die Gespräche sollen festgelegt werden, sobald beide Seiten eine Einigung erzielen können.
Der diplomatische Umgang zwischen den Ländern wird zudem durch die jüngste Einführung von US-Sanktionen belastet. Diese Maßnahmen richten sich gegen Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und Iran, die laut Angaben der US-Regierung in den Handel mit iranischem Öl verwickelt sind. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ismail Baghai, bezeichnete die Sanktionen als ungerechtfertigt und kündigte mögliche Reaktionen an. In welchem Ausmaß diese Spannungen zur Verschiebung der Verhandlungen beitrugen, ist bislang unklar.
Unabhängig davon weisen Berichterstattungen wie die des iranischen Journalisten Abas Aslani darauf hin, dass interne Differenzen innerhalb der US-Regierung sowie geplante Abänderungen bisheriger Verhandlungsparameter ebenfalls eine Rolle in der Verzögerung spielen könnten. Zudem äußerte das regierungsnahe Webportal 'Iran Nuances' Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Verhandlungsbemühungen der USA, was den Unmut in Teheran über den bisherigen Verlauf der Gespräche weiter anheizt.
Seit dem Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Wiener Abkommen im Jahr 2018 sind die Beziehungen in Bezug auf das iranische Atomprogramm angespannt. Trotz der aktuellen starren Verhandlungslage bleibt die Europäische Union, obwohl nicht direkt in die aktuellen Gespräche involviert, durch das Wiener Abkommen bis Oktober 2025 in der Lage, frühere UN-Sanktionen über den sogenannten Snapback-Mechanismus wieder in Kraft zu setzen.