27. Juli, 2024

Pharma

Generationswechsel an der Spitze: Stiko setzt auf Diversität und interdisziplinäre Expertise

Generationswechsel an der Spitze: Stiko setzt auf Diversität und interdisziplinäre Expertise

Eine entscheidende Phase der Neuaufstellung erlebt die Ständige Impfkommission (Stiko), jenes Gremium, das in Deutschland die wegweisenden Impfempfehlungen formuliert. Der frische Wind kommt in Form eines umfangreichen personellen Umbaus. Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach lobte die bisher erreichten Erfolge der Kommission während der Pandemie und betonte den zukünftigen Zugewinn an Dynamik durch eine jüngere und fachlich breiter aufgestellte Besetzung.

Die turnusmäßige Erneuerung erfolgt in Rücksprache mit den zentralen Gesundheitsinstitutionen der Länder. Die damit einhergehende konstituierende Sitzung der Stiko, nunmehr bestehend aus 19 Mitgliedern, findet Mitte März statt. In dieser Sitzung wird auch die Neubesetzung des Vorsitzes entschieden. Spezialisierungen wie Modellierung und Kommunikation bereichern das Spektrum des Gremiums nun zusätzlich.

Mit dem Generationswechsel scheiden viele der bislang 17 Mitglieder aus. Darunter findet sich der anerkannte Virologe Thomas Mertens, der die Stiko seit 2017 leitete und sich entschloss, für keine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Weiterhin im Amt bleiben Experten wie Klaus Überla von der Universitätsklinik Erlangen und Jörg Meerpohl vom Cochrane Zentrum Deutschland.

Angestrebt wurde die personelle Umstrukturierung bereits seit Längerem, und mit ihr eine Begrenzung der Berufungszeit auf insgesamt drei Amtsperioden zu je drei Jahren. Dies soll die Unabhängigkeit der Kommission stärken. Während der Corona-Krise stand die Stiko mehrfach im Zentrum öffentlicher Debatten – insbesondere die Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung wurde kritisiert. Mit der Neubesetzung dürfte nun ein neues Kapitel in der Geschichte dieses so bedeutsamen Gremiums aufgeschlagen werden.