20. Juni, 2025

Politik

Geheimdienstoperation deckt Sprengstoff in Sakralobjekten auf: Spannungen zwischen Russland und Ukraine steigen

Geheimdienstoperation deckt Sprengstoff in Sakralobjekten auf: Spannungen zwischen Russland und Ukraine steigen

In einer öffentlichen Mitteilung hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB kürzlich von einer erfolgreichen Unterbindung eines vermeintlichen Schmuggelversuchs von Sprengstoff berichtet, der aus der Ukraine stammen soll. Die brisante Fracht sei in Gegenständen für kirchlichen Gebrauch, insbesondere orthodoxen Ikonen, eingearbeitet gewesen. Trotz fehlender unabhängiger Bestätigungen für diese Behauptung, nutzte der Kremlsprecher Dmitri Peskow die Gelegenheit, um bedenkliche Anschuldigungen gegenüber der Ukraine zu erheben. Er interpretiert den Vorfall als klaren Beweis für den Einsatz terroristischer Methoden durch die Regierung in Kiew, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtet.

Die besondere Brisanz dieses Vorfalls ergibt sich aus dem Hintergrund eines verheerenden Terroranschlags nahe Moskau am 22. März, bei dem über 140 Menschen ihr Leben ließen. Obgleich die offiziellen Verdächtigen islamistische Terroristen sind, streut Moskau Verdacht auf die Ukraine, die angeblich als Drahtzieher hinter dem Anschlag stecken könnte. Für diese Hypothese wurden bislang jedoch keine stichhaltigen Beweise vorgelegt, während westliche Sicherheitskreise Bekennerschreiben des Islamischen Staats als verlässliche Quelle einstufen.

Nach Angaben des FSB sei der Transport des Sprengstoffs an der Grenze von Lettland nach Russland aufgehalten worden. Das Fahrzeug, das seinen Ursprung in der Ukraine hatte, soll eine Route über mehrere osteuropäische Länder genommen haben. Sicherheitskräfte beschlagnahmten demnach 27 Ikonen, die als Verstecke für Sprengsätze dienten, sowie zusätzlich 70 Kilogramm Plastiksprengstoff und 91 Zünder. Ein vom Geheimdienst veröffentlichtes Video soll die Entdeckung der versteckten Sprengladungen in den Religionsobjekten dokumentieren.

Die Vorwürfe schüren die ohnehin gespannte Lage zwischen Russland und der Ukraine, wo die ukrainische Regierung schon seit über zwei Jahren eine intensive russische Militäroffensive abwehrt. Es gibt Vermutungen, dass die ukrainischen Geheimdienste eigene Kommandoeinsätze in Russland dirigieren könnten. Die russischen Sicherheitsdienste stehen derzeitig unter beträchtlichem Druck, ihre Effektivität in der Terrorabwehr zu demonstrieren, nachdem der jüngste Anschlag in Moskau ohne Vorwarnung erfolgte.