Der Trend hin zu Geflügelfleisch ist in Deutschland unübersehbar, wie neue Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen. Im Jahr 2024 verzeichnete der Pro-Kopf-Verbrauch einen Anstieg um knapp 4 Prozent auf durchschnittlich 13,6 Kilogramm. Diese Entwicklung wird vor allem durch die erhöhte Nachfrage nach Hühnerfleisch getragen. Trotz dieser Verschiebungen liegt Schweinefleisch mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 28,4 Kilogramm weiterhin an erster Stelle, wenngleich dies 100 Gramm weniger sind als im Vorjahr. Rind- und Kalbfleisch bleiben bei konstanten 9,3 Kilogramm pro Kopf.
Barbara Kaiser, Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung, erklärt den Wandel mit dem gesundheitlichen Bewusstsein der Verbraucher. Geflügelfleisch wird oft als gesündere, kalorienärmere Alternative zum roten Fleisch angesehen, was seinen gestiegenen Beliebtheitsgrad untermauert. Insgesamt stieg der Fleischverbrauch in Deutschland um 0,8 Prozent auf 4,44 Millionen Tonnen. Allerdings scheint eine Rückkehr zu früheren Verzehrmengen nach Einschätzung von BZL-Leiter Josef Goos unwahrscheinlich, da der Trend zur flexitarischen Ernährung weiterhin anhält.
Ein weiterer förderlicher Faktor für den leichten Anstieg des Fleischkonsums war die Stabilisierung der Verbraucherpreise. Geflügelfleisch wurde sogar zu günstigeren Konditionen angeboten. Dies lag unter anderem an einem Plus von 1,4 Prozent in der heimischen Fleischproduktion, die eine Gesamtmenge von 7,3 Millionen Tonnen erreichte. Zwar zeigen die Zahlen eine positive Dynamik, doch aufgrund geänderter Berechnungsgrundlagen seit dem Zensus 2022 ist ein Langzeit-Vergleich momentan nicht möglich.