Der Gesundheitskonzern Fresenius konnte im vergangenen Jahr durch starke Ergebnisse in seinen Sparten Kliniken und Generika-Tochter Kabi beeindrucken. Der umfassende Konzernumbau zeigte Wirkung und führte im Schlussquartal zu unerwartet hohen Gewinnen, obwohl die zuvor gewährten Energiehilfen des Unternehmensbereichs Helios das operative Ergebnis belasteten. Die Aktionäre dürfen sich erstmals wieder über eine Dividende von einem Euro freuen, nachdem sie im Vorjahr aufgrund der Energiehilfen darauf verzichten mussten. Für das Jahr 2025 prognostiziert Fresenius weiter steigende Umsätze und Erträge, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Die Nachrichten führten zu einem vorbörslichen Anstieg der Fresenius-Aktie auf der Plattform Tradegate um 2 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss.
Unter der Führung von Konzernchef Michael Sen zielt das Management in diesem Jahr auf ein organisches Umsatzwachstum zwischen vier und sechs Prozent ab. Das bereinigte operative Ergebnis soll in konstanten Wechselkursen um drei bis sieben Prozent steigen. Ein Sparprogramm bei Helios soll in diesem Jahr das Tagesergebnis der deutschen Kliniken um rund 100 Millionen Euro verbessern. Auch die profitabilitätsspezifischen Ziele bei Kabi wurden angehoben, nachdem dank effizienter Maßnahmen die Rentabilität dort spürbar gestiegen war.
Michael Sen lobte die 'hervorragenden Ergebnisse für 2024', indem Fresenius seine im November angehobenen Ziele erreichte. Der Umsatz kletterte um sechs Prozent, organisch um acht Prozent, auf beeindruckende 21,5 Milliarden Euro. Beide Geschäftsbereiche leisteten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Das bereinigte operative Ergebnis stieg, um Sondereinflüsse bereinigt, um 10 Prozent auf etwa 2,5 Milliarden Euro. Der Jahresgewinn aus fortgeführten Aktivitäten lag bei 1,46 Milliarden Euro, ein Plus im Vergleich zu 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Mit dem bereinigten Konzernergebnis wird eine Dividendenquote von 30 bis 40 Prozent avisiert.
Nach Jahren des Umbaus hat der Gesundheitskonzern nun einen besseren Schuldenstand erreicht und plant, die Verbindlichkeiten weiter zu reduzieren. Der Fokus liegt inzwischen stark auf Kabi und Helios, während sich Fresenius von unprofitablen Geschäftsfeldern getrennt hat, darunter die Eugin-Klinikkette. Der frühere Unternehmensbereich Fresenius Medical Care (FMC) wird nur noch als Finanzanlage geführt, nachdem die Entflechtung im November 2023 abgeschlossen wurde. Dieses strategische Manöver befreite Fresenius von der Verpflichtung, FMC-Ergebnisse voll zu konsolidieren. Parallel dazu hat sich Fresenius von der verlustreichen Beteiligung Vamed getrennt. Ende 2024 sank die Anzahl der Beschäftigten um neun Prozent auf rund 176.500.