22. Oktober, 2024

Märkte

Französische Parlamentswahlen beflügeln den deutschen Aktienmarkt

Französische Parlamentswahlen beflügeln den deutschen Aktienmarkt

Die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich hat dem deutschen Aktienmarkt zu moderaten Gewinnen verholfen. Die jüngsten Inflationsdaten aus Deutschland, die im Juni einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent aufwiesen, beeinflussten die Marktstimmung am Montag dagegen kaum. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 18.290,66 Punkten und startete somit freundlich in die zweite Jahreshälfte 2024, musste jedoch den Großteil seiner Tagesgewinne bis Handelsschluss wieder abgeben.

Der MDax verzeichnete einen Anstieg von 0,27 Prozent auf 25.244,65 Zähler. Auch auf europäischer Ebene erholten sich die meisten Börsen. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hatte am Sonntag die erste Wahlrunde in Frankreich erwartungsgemäß gewonnen. Der Vorsprung der Rechtsnationalen fiel jedoch weniger deutlich aus als befürchtet. Eine gemeinsame Front von Präsident Emmanuel Macron und dem linken Lager versucht nun, in der zweiten Wahlrunde am 7. Juli einen Sieg Le Pens zu verhindern.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erklärte, dass die Börse derzeit darauf setze, dass es kommenden Sonntag nicht zu einem radikalen Politikwechsel in Frankreich komme, der erhebliche Konsequenzen für Europa und den Euro hätte. Zudem fließe zum Monatsanfang frisches Geld in den Markt, was für einen dynamischen Start in das zweite Börsenhalbjahr sorge.

Im Dax führte Zalando mit einem Plus von 4,4 Prozent die Einzelwerte an, unterstützt durch eine optimistische Studie von Deutschen Bank Research zur erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal. Die Aktien von Airbus, die zuletzt aufgrund einer Gewinnwarnung gelitten hatten, legten um 2,6 Prozent zu. Airbus hatte sich den Zugriff auf einige Werke des Zulieferers Spirit Aerosystems gesichert und erhält zudem eine Mitgift von 559 Millionen Dollar.

Am anderen Ende des MDax fanden sich die Aktien von Bechtle, die aufgrund einer Abstufung durch Exane BNP Paribas um 5,9 Prozent einbrachen und damit den tiefsten Stand seit Oktober erreichten. Analyst Martin Jungfleisch prognostiziert für den IT-Dienstleister nur noch "Wachstum in Zeitlupe". Fielmann-Aktien stiegen im SDax um 2,2 Prozent, nachdem die Optikerkette ihre Jahresprognose angehoben hatte. Die Übernahme des US-Unternehmens Shopko Optical brachte leichte Erlöszuwächse mit sich.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx stieg um 0,73 Prozent auf 4.929,81 Zähler. In Paris gewann der Cac 40 um 1,1 Prozent, nachdem er am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Januar gefallen war. Der Londoner FTSE 100 zeigte sich nahezu unverändert. In den USA notierten die wichtigsten Indizes zum Handelsschluss in Europa minimal im Plus.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0725 US-Dollar gehandelt, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0745 Dollar festgesetzt hatte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Freitag auf 2,62 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,64 Prozent auf 123,97 Punkte, während der Bund-Future um 0,87 Prozent auf 130,37 Punkte verlor.