Inmitten der politischen Spannungen und des Haushaltskonflikts in Frankreich zeigt sich Bundesfinanzminister Jörg Kukies unerschütterlich in seiner Zuversicht, dass keine neue Finanzkrise Europa bedroht. Im Rahmen eines Treffens mit EU-Kollegen in Brüssel brachte der SPD-Politiker seine Einschätzung zum Ausdruck, dass die französische Wirtschaft dynamisch wachse – sogar stärker als die deutsche.
An den Anleihemärkten in Frankreich hat sich die Situation inzwischen beruhigt, sodass die Finanzmärkte gelassen auf die jüngsten politischen Unruhen reagierten. Kukies lobte das konstruktive Verhalten der Märkte und bekannte, dass die Lage um französische Staatsanleihen stabil auf Kurs sei, was zusätzlich für Beruhigung sorge.
Vergangene Woche führte die Budget-Debatte zum Rücktritt von Premierminister Michel Barnier, der davor gewarnt hatte, dass das Defizit im nächsten Jahr die Marke von sieben Prozent überschreiten könnte. Diese Entwicklung würde die EU-Vorgaben weit übersteigen. Angesichts einer Staatsschuldenquote von rund 110 Prozent, dem dritthöchsten in der EU nach Griechenland und Italien, bleibt der enge Dialog zwischen Kukies und seinem französischen Amtskollegen von zentraler Bedeutung.