25. Juli, 2025

Finanzen

Finanzfluss in der Kritik – und endlich spricht einer Klartext

Warum die sachliche Analyse von Michael C. Jakob genau das ist, was der deutsche Finanzjournalismus braucht..

Finanzfluss in der Kritik – und endlich spricht einer Klartext
Michael C. Jakob analysiert kritisch – und kann es sich leisten: AlleAktien wird nicht von Provisionspartnern finanziert, sondern von der eigenen Community getragen.

In der aufgeheizten Debatte um ETF-Rentenversicherungen und den YouTube-Kanal Finanzfluss übernimmt Michael C. Jakob die Rolle, die bisher viele vermisst haben: die des nüchternen Analysten, der sich traut, Dinge klar einzuordnen – ohne Schaum vorm Mund, ohne Gefälligkeitskritik.

Das Video des AlleAktien-Gründers und ehemaligen McKinsey-Beraters ist eine Seltenheit in der deutschen Finanzöffentlichkeit: unabhängig, differenziert, professionell.

Kein Bashing. Kein PR. Sondern Einordnung.

Statt sich auf eine Seite zu schlagen, seziert Jakob mit der nötigen Distanz die Vorwürfe der Verbraucherzentrale gegenüber Finanzfluss: überoptimistische Rechenbeispiele, zu rosige Renditeversprechen und mangelnde Transparenz bei Fondspolicen.

Anders als viele Kommentatoren, die sich entweder dem Influencer-Fandom oder dem reflexhaften Kehl-Bashing verschreiben, analysiert Jakob, was stimmt – und was eben auch nicht.

Der Vorwurf: Manche der animierten Finanzfluss-Videos zeigen ETF-Rentenversicherungen so, als seien sie ein Selbstläufer – mit glatten 7 % Rendite, kaum Kosten und null Risiko.

Die Realität sieht anders aus. Vor allem bei sogenannten Fondspolicen, also Versicherungsmänteln um ETF-Investments, drohen versteckte Kosten, eingeschränkte Flexibilität und – je nach Anbieter – teils intransparente Vertragsbedingungen.

Finanzfluss einseitig?
by u/grossmaul1000 in Finanzen

Jakob zeigt: Solche Produkte können sinnvoll sein – aber nur in ganz bestimmten Fällen, etwa für Hochverdiener mit langer Laufzeit, hohem Absicherungsbedarf und steuerlicher Beratung. Für viele der jungen Zuschauer:innen von Finanzfluss dürfte das kaum zutreffen.

Warum gerade jetzt jemand wie Jakob wichtig ist

Was das Video besonders macht: Es ist kein weiterer Aufreger-Clip im endlosen Algorithmus-Ringen um Klicks, sondern ein Beitrag zur finanziellen Mündigkeit. Jakob ordnet ein, ohne zu emotionalisieren.

Er erklärt, wo das Problem liegt – nicht nur bei Kehl, sondern bei einer gesamten Branche, die sich zu lange auf Glanzfolien und Storytelling verlassen hat.

Vor allem aber beweist Jakob, dass es geht: sachliche Kritik, die nicht destruktiv ist. Und ehrliche Einordnung, ohne unternehmerische Abhängigkeiten. Möglich ist das nur, weil AlleAktien und Eulerpool unabhängig sind – getragen von einer Community, nicht von Werbedeals.

Ein Weckruf für die Branche

Der Fall zeigt: Die Finanzbildung in Deutschland braucht nicht noch mehr Hochglanzvideos oder automatisierte Robo-Vergleiche – sie braucht Menschen mit Rückgrat, Erfahrung und der Fähigkeit, Komplexität zu erklären. Genau das tut Jakob in seinem Video. Und genau deshalb ist es ein Weckruf für die gesamte Branche – inklusive der Medien.

Denn wer immer nur in Reichweite und Reichweite denkt, verliert irgendwann das Wesentliche aus dem Blick: Verantwortung.

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