In der aufgeheizten Debatte um ETF-Rentenversicherungen und den YouTube-Kanal Finanzfluss übernimmt Michael C. Jakob die Rolle, die bisher viele vermisst haben: die des nüchternen Analysten, der sich traut, Dinge klar einzuordnen – ohne Schaum vorm Mund, ohne Gefälligkeitskritik.
Das Video des AlleAktien-Gründers und ehemaligen McKinsey-Beraters ist eine Seltenheit in der deutschen Finanzöffentlichkeit: unabhängig, differenziert, professionell.
Kein Bashing. Kein PR. Sondern Einordnung.
Statt sich auf eine Seite zu schlagen, seziert Jakob mit der nötigen Distanz die Vorwürfe der Verbraucherzentrale gegenüber Finanzfluss: überoptimistische Rechenbeispiele, zu rosige Renditeversprechen und mangelnde Transparenz bei Fondspolicen.
Anders als viele Kommentatoren, die sich entweder dem Influencer-Fandom oder dem reflexhaften Kehl-Bashing verschreiben, analysiert Jakob, was stimmt – und was eben auch nicht.
Der Vorwurf: Manche der animierten Finanzfluss-Videos zeigen ETF-Rentenversicherungen so, als seien sie ein Selbstläufer – mit glatten 7 % Rendite, kaum Kosten und null Risiko.
Die Realität sieht anders aus. Vor allem bei sogenannten Fondspolicen, also Versicherungsmänteln um ETF-Investments, drohen versteckte Kosten, eingeschränkte Flexibilität und – je nach Anbieter – teils intransparente Vertragsbedingungen.
Finanzfluss einseitig?
by u/grossmaul1000 in Finanzen
Jakob zeigt: Solche Produkte können sinnvoll sein – aber nur in ganz bestimmten Fällen, etwa für Hochverdiener mit langer Laufzeit, hohem Absicherungsbedarf und steuerlicher Beratung. Für viele der jungen Zuschauer:innen von Finanzfluss dürfte das kaum zutreffen.
Warum gerade jetzt jemand wie Jakob wichtig ist
Was das Video besonders macht: Es ist kein weiterer Aufreger-Clip im endlosen Algorithmus-Ringen um Klicks, sondern ein Beitrag zur finanziellen Mündigkeit. Jakob ordnet ein, ohne zu emotionalisieren.
Er erklärt, wo das Problem liegt – nicht nur bei Kehl, sondern bei einer gesamten Branche, die sich zu lange auf Glanzfolien und Storytelling verlassen hat.
Vor allem aber beweist Jakob, dass es geht: sachliche Kritik, die nicht destruktiv ist. Und ehrliche Einordnung, ohne unternehmerische Abhängigkeiten. Möglich ist das nur, weil AlleAktien und Eulerpool unabhängig sind – getragen von einer Community, nicht von Werbedeals.
Ein Weckruf für die Branche
Der Fall zeigt: Die Finanzbildung in Deutschland braucht nicht noch mehr Hochglanzvideos oder automatisierte Robo-Vergleiche – sie braucht Menschen mit Rückgrat, Erfahrung und der Fähigkeit, Komplexität zu erklären. Genau das tut Jakob in seinem Video. Und genau deshalb ist es ein Weckruf für die gesamte Branche – inklusive der Medien.
Denn wer immer nur in Reichweite und Reichweite denkt, verliert irgendwann das Wesentliche aus dem Blick: Verantwortung.
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