Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA setzt den Obersten Gerichtshof unter Druck, um schnell eine Entscheidung zu treffen, die es Kreditgebern ermöglicht, gegen ein wichtiges Urteil Berufung einzulegen. Dieses könnte den Weg für ein milliardenschweres Verbraucherentschädigungssystem im Zusammenhang mit Kommissionen für Kfz-Finanzierungen ebnen. Die Behörde beabsichtigt zudem, die Frist für die Bearbeitung von Beschwerden von Kreditnehmern zu verlängern, nachdem das Berufungsgericht im Oktober urteilte, dass es unrechtmäßig sei, wenn Autohändler ohne die ausdrückliche Zustimmung des Kunden Provisionen von Kreditinstituten erhalten. Analysten schätzen die potenziellen Kosten für die Branche auf bis zu 16 Milliarden Pfund, was es zum teuersten Skandal im britischen Verbraucherbankwesen seit dem Verkauf fehlerhafter Zahlungsausfallversicherungen machen würde. Seit dem Urteil hat die FCA umfangreiche Gespräche mit der Industrie geführt und festgestellt, dass eine Flut von Beschwerden zu erwarten ist. Eine Verlängerung der Beschwerdefrist solle "chaotische, inkonsistente und ineffiziente Ergebnisse" für Verbraucher, Kreditgeber und den Markt verhindern. Der Fokus der Untersuchung liegt auf möglichen Fehlverhalten im Zusammenhang mit diskretionären Provisionsvereinbarungen, die 2021 verboten wurden. Sollten Verbraucher finanziell benachteiligt worden sein, plant die FCA gemäß ihrem Verbraucherschutzprinzip mögliche Schadenersatzzahlungen zu ermitteln. Unternehmen wurden dazu aufgefordert, Rückstellungen zur Bearbeitung der Beschwerden zu bilden. Bereits zuvor hat die FCA mehr Zeit für die Bearbeitung von Beschwerden im Kontext diskretionärer Provisionen eingeräumt.
Wirtschaft
Finanzaufsicht drängt auf zügige Entscheidungen im Milliarden-Pfund-Motorfinanzierungsskandal
