Der Euro verzeichnet in dieser Woche einen bemerkenswerten Anstieg, indem er erstmals seit fast vier Jahren die Marke von 1,18 US-Dollar überschritten hat und sich derzeit stabil auf einem beachtlichen Niveau von 1,1778 Dollar bewegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs mit einer Festlegung von 1,1810 US-Dollar klar signalisiert, welche Richtung sie für die Gemeinschaftswährung anstrebt. Die Schwäche des US-Dollars zeigt sich spiegelbildlich in einem Wechselkurs von 0,8467 Euro für einen Dollar.
Volkmar Baur, Analyst bei der Commerzbank, hebt hervor, dass der Euro in den letzten Monaten einen signifikanten Aufschwung gegenüber dem Dollar erlebt hat. Im letzten Quartal konnte die europäische Gemeinschaftswährung beeindruckend um neun Prozent zulegen und damit eines der stärksten Quartale überhaupt für sich verbuchen. Diese Dynamik sieht Baur jedoch nicht ausschließlich als Stärke des Euro, sondern als Resultat einer generellen Schwäche des US-Dollars. Im ersten Halbjahr verzeichnete der Dollar einen Rückgang um 10,7 Prozent gegenüber einem Währungskorb. Wichtige Marktbeobachter richten ihren Fokus nun auf die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank.
Die Märkte richten ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf bevorstehende Veröffentlichungen der US-Arbeitsmarktdaten. Schlechte Arbeitsmarktdaten könnten die Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank, der Federal Reserve, im Juli weiter befeuern, was den Druck auf den US-Dollar verstärken würde. Dennoch warnt Baur, dass selbst positive Arbeitsmarktdaten möglicherweise nicht zu einem erstarkten Dollar führen, falls die Marktteilnehmer weiterhin von einer Absenkung der Zinsen ausgehen sollten.
In Bezug auf ökonomische Indikatoren gibt es sowohl aus den USA als auch aus der Eurozone nur wenige marktbewegende Neuigkeiten. Die Inflationsrate in der Eurozone nähert sich mit einem leichten Anstieg dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Gleichzeitig zeigt das wirtschaftliche Sentiment in der US-Industrie im Juni eine stärkere Verbesserung als erwartet. Die EZB veröffentlicht zudem Referenzkurse für andere Währungen wie das britische Pfund, den japanischen Yen und den Schweizer Franken. Auch auf dem Goldmarkt sind Bewegungen zu beobachten: Der Preis für eine Feinunze Gold in London ist auf 3.346 Dollar gestiegen, was einen deutlichen Anstieg um 41 Dollar im Vergleich zum Vortag darstellt.