Die Münchner Sicherheitskonferenz, das Prestigetreffen für Politik und Sicherheitsexperten, geht in seine 60. Runde und wird vom UN-Generalsekretär António Guterres eingeläutet. Bereits am ersten Tag der Konferenz, die im traditionsreichen Hotel Bayerischer Hof stattfindet, werden hochkarätige Redner wie die US-Vizepräsidentin Kamala Harris erwartet. Neben den angespannten Lagebildern in der Ukraine und im Nahen Osten wird auch ein mögliches Szenario diskutiert - ein Wahlsieg Donald Trumps bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen.
Mit der Ernennung von Guterres als Eröffnungsredner setzt die Konferenz ein deutliches Zeichen, das allerdings nicht in allen Lager auf Zustimmung stoßen dürfte, insbesondere mit Blick auf die israelische Delegation. Guterres hatte sich kritisch gegenüber israelischen Militäroperationen im Gazastreifen geäußert, was Zustimmung, aber auch Kritik, wie beispielsweise von dem ehemaligen israelischen Außenminister Eli Cohen, hervorrief.
Doch nicht nur Guterres ist ein Star der Konferenz. Besondere Aufmerksamkeit erntet die Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der erstmalig seit Beginn des Konflikts mit Russland in München spricht. Des Weiteren steht die Anwesenheit der US-Delegation, geführt von Harris und Außenminister Antony Blinken, sowie die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag im Fokus der internationalen Gemeinschaft.
Kernthemen der Konferenzgestaltung werden die Konfliktherde Ukraine und Naher Osten sein – während sich in Bezug auf die Ukraine Diskussionen um anhaltende westliche Unterstützung winden, könnte der Konflikt im Gazastreifen noch stärker in den Vordergrund rücken. Erwartet werden auch der israelische Präsident Izchak Herzog und Außenminister Israel Katz sowie Vertreter angrenzender arabischer Staaten und der palästinensischen Autonomiebehörde.
Unterdessen sorgt auch Donald Trump für Gesprächsstoff, der mit kontroversen Äußerungen zu Nato-Beiträgen und Verteidigungsbereitschaft das Weltforum beeinflusst. Erwartet wird Klärung von Seiten einiger Republikaner aus dem US-Kongress, die eng mit Trump verbunden sind.
Einige Gäste gelten als unerwünscht auf der Münchner Sicherheitskonferenz: Russland und Iran sind ebenso ausgeschlossen wie Vertreter der AfD, des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und der Werteunion. Christoph Heusgen bekräftigte seine Entscheidung, nach dem rechtsextremen Treffen in Potsdam mit AfD-Beteiligung, keinen roten Teppich für Rechtsextremisten auszubreiten.