27. Juli, 2024

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Erhöhtes Risiko für Hurrikan-Schäden im Nordatlantik

Erhöhtes Risiko für Hurrikan-Schäden im Nordatlantik

Experten des Rückversicherers Munich Re prognostizieren für den kommenden Sommer eine deutlich überdurchschnittliche Hurrikansaison im Nordatlantik. Angetrieben durch die sehr hohen Wassertemperaturen im östlichen Atlantik und die erwartete La-Niña-Wetterphase im westlichen Pazifik, deutet vieles auf eine Zunahme der Sturmaktivität hin. 'Wir stehen vor einer Saison, die weitaus aktiver verlaufen könnte als das langjährige Mittel', betont Anja Rädler, Sturm- und Klimaexpertin bei Munich Re. Die möglichen Auswirkungen sind beträchtlich, da bisherige Erfahrungen zeigen, dass Stürme in Nordamerika aufgrund der hohen Versicherungsdichte erhebliche finanzielle Schäden verursachen. Die sorgfältige Analyse und Dokumentation solcher Ereignisse ist essenziell für die Kalkulation von Versicherungsprämien.

Die Entstehung der tropischen Wirbelstürme, auch Hurrikane (Atlantik) oder Taifune (Pazifik) genannt, hängt maßgeblich von der Oberflächentemperatur des Meerwassers ab, die mindestens 26 bis 27 Grad Celsius betragen muss. 'Der Nordatlantik zeigt seit eineinhalb Jahren Temperaturen, die ein bis zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt liegen', erklärt Rädler. Zudem begünstigen offenbar kühle Wassertemperaturen im westlichen Pazifik die Hurrikanbildung. Dort wechseln sich warme El Niño- und kühle La Niña-Phasen ab. Für diesen Sommer scheint sich eine La Niña-Phase abzuzeichnen.

Es bleibt jedoch zu betonen, dass eine hohe Anzahl an Stürmen nicht notwendigerweise mit verheerenden Schäden gleichzusetzen ist, solange die Stürme die Küstenlinien nicht erreichen. Während also der Nordatlantik sich wappnen muss, könnten im Pazifik weniger Taifune als gewöhnlich auftreten, was dort für eine ruhigere Sturmsaison sprechen könnte.