04. November, 2025

Grün

Erdöl- und Gasunternehmen erweitern Geschäftstätigkeiten entgegen klimatischen Zielvorgaben

Die internationale Öl- und Gasbranche verzeichnet trotz verstärkter Klimawarnungen und weltweiter Abkommen zur Reduzierung fossiler Brennstoffe weiterhin bemerkenswertes Wachstum. Laut aktuellen Berichten der Umweltorganisation Urgewald sind weltweit über 1.800 Unternehmen in der Förderung von Öl und Gas sowie in der Entwicklung neuer fossiler Infrastrukturen aktiv involviert. Diese Zahl unterstreicht die Diskrepanz zwischen den Zielen zur Bekämpfung des Klimawandels und den tatsächlichen Investitionen in den Energiesektor.

Vor zwei Jahren wurden auf der Weltklimakonferenz in Dubai entscheidende Vereinbarungen getroffen, die eine wesentliche Verringerung der Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas anstreben. Dennoch sind die Investitionen in fossile Projekte unverändert auf hohem Niveau. Aus den Daten geht hervor, dass insbesondere amerikanische Unternehmen ambitionierte Pläne für den Ausbau von Gaskraftwerkskapazitäten mit einer bemerkenswerten Gesamtleistung von 125,06 Gigawatt verfolgen. In dieser globalen Investitionsdynamik folgen China und Vietnam mit Ausweitungen von 82,22 Gigawatt respektive 44,86 Gigawatt.

Im Bereich der Flüssigerdgasexporte (LNG) führt die Vereinigten Staaten den Markt mit einer jährlichen Exportkapazität von 388,23 Millionen Tonnen souverän an. Russland, Mexiko und Katar folgen in der Rangliste der größten LNG-Exporteure mit Kapazitäten von 102,70 Millionen Tonnen, 66,70 Millionen Tonnen und 64,00 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese eindrucksvollen Zahlen verdeutlichen die strategischen Absichten dieser Nationen, ihre fossilen Ressourcen auf den globalen Energiemärkten zu etablieren, auch wenn die staatlich gemeldeten Kapazitäten aufgrund fehlender Projektträger variieren können.

Zehn Jahre nach dem als historisch geltenden Pariser Klimaabkommen, das die Eindämmung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau vorsah, hat die globale Temperatur bereits etwa 1,4 Grad Celsius erreicht. Diese Entwicklung birgt die reale Gefahr verstärkter Wetterextreme, darunter intensive Stürme, verheerende Dürren und unvorhersehbare Überschwemmungen, was die Dringlichkeit einer konsequenteren Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstreicht.