27. Juli, 2024

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Elektromobilität trifft Handelskosten: Kostenlose Ladesäulen werden zur Seltenheit

Elektromobilität trifft Handelskosten: Kostenlose Ladesäulen werden zur Seltenheit

Die Zeiten des Gratis-Stroms beim Einkaufsbummel scheinen vorbei: Eine frische Erhebung des EHI Retail Institute stellt fest, dass mittlerweile 76 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland die Nutzung ihrer Ladestationen kostenpflichtig gestalten. Nur noch eine handvoll – exakt vier Prozent – gestatten die gratis Elektronentankfüllung für alle Besucher ihrer Märkte, während sieben Prozent diesen Service ihren Kunden vorbehalten. Diese Entwicklung markiert einen drastischen Wandel gegenüber dem Vorjahr, als noch bei knapp einem Drittel der Einzelhandelsketten ohne Gebühr geladen werden konnte und bei zwölf Prozent ausschließlich Kunden diesen Vorteil genossen.

Cathrin Klitzsch, Energieexpertin beim EHI, konstatiert eine signifikante Evolution der Infrastruktur auf Handelsparkflächen seit 2019. Mit der Verbreitung der DC-Schnellladetechnologie seien nicht nur die Kosten für die Händler gestiegen, sondern auch die Nachfrage nach Lademöglichkeiten habe kräftig angezogen. 'Zusätzlich haben die erhöhten Energiepreise eine Rolle gespielt, weshalb die Kosten nun häufiger an den Verbraucher weitergereicht werden', ergänzt Klitzsch. Immerhin: Einige Händler gewähren ihren Kunden noch einen vergünstigten Stromtarif, wie etwa bei zehn Prozent der im EHI-Bericht erwähnten Unternehmen der Fall war.

Während das kostenfreie Laden seltener wird, hat sich das Angebot an Ladestationen an sich merklich erhöht: Drei Viertel der Einzelhändler verfügten zu Beginn des Jahres über entsprechende Einrichtungen, und weitere 13 Prozent planen deren Installation. Gesetzliche Regelungen verstärken diesen Trend: Bei Neubau oder umfangreicher Modernisierung von Geschäftshäusern greift bereits eine Installationspflicht, wenn eine gewisse Anzahl an Parkplätzen vorhanden ist. Ab 2025 weitet sich diese Vorgabe auch auf Bestandsgebäude mit mehr als zwanzig Parkplätzen aus.