20. Juli, 2025

Unternehmen

Elektroauto-Exodus bei Hertz und Sixt: Ein Rückschritt für Tesla?

Die Entscheidung von Hertz und Sixt, ihre Tesla-Flotten zu reduzieren, wirft Fragen über die Zukunft der Elektromobilität und die Wirtschaftlichkeit von E-Autos auf.

Elektroauto-Exodus bei Hertz und Sixt: Ein Rückschritt für Tesla?
Rückschlag für die Elektromobilität: Hertz und Sixt reduzieren Tesla-Flotten aufgrund hoher Reparaturkosten und wirtschaftlicher Bedenken, während Europcar an seiner E-Mobilitätsstrategie festhält.

Die Autovermieter Hertz und Sixt kündigten an, ihre Flotten von Elektrofahrzeugen, insbesondere von Tesla, zu reduzieren. Diese Entscheidung markiert einen potenziellen Rückschlag für die Elektromobilität und wirft ein kritisches Licht auf die Herausforderungen, denen sich Elektroautos gegenübersehen.

Hertz zieht die Reißleine: Verkauf von Elektroautos

Hertz, einer der weltweit führenden Autovermieter, plant, etwa 20.000 Elektrofahrzeuge zu verkaufen und durch Verbrennermodelle zu ersetzen. Die Gründe für diesen Strategiewechsel sind vielschichtig.

Hertz verweist auf hohe Reparatur- und Instandhaltungskosten für Elektroautos, die zu Abschreibungen von etwa 245 Millionen Dollar geführt haben. Dieser Schritt deutet auf eine Neubewertung der Rentabilität und Praktikabilität von Elektrofahrzeugen im Vermietgeschäft hin.

Sixt: Deutsche Skepsis gegenüber Tesla

Ähnlich wie Hertz hat auch der deutsche Autovermieter Sixt Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Tesla-Elektroautos geäußert.

Sixt plant, seine verbleibenden Tesla-Fahrzeuge schrittweise aus dem Verkehr zu ziehen und stattdessen auf Modelle deutscher Hersteller und des chinesischen Marktführers BYD zu setzen. Die Entscheidung basiert auf dem Restwertrisiko und höheren Reparaturkosten, die mit Tesla-Fahrzeugen verbunden sind.

Sixt schreibt der InvestmentWeek: „Es besteht weiterhin das Ziel, bis zum Jahr 2030 zwischen 70% und 90% unserer Flotte in Europa zu elektrifizieren.”

Europcar bleibt dem E-Kurs treu

Im Gegensatz zu Hertz und Sixt beabsichtigt Europcar, seine Strategie zur Elektrifizierung der Flotte fortzusetzen.

Mit einem aktuellen Elektroauto-Anteil von zwölf Prozent zeigt Europcar ein anhaltendes Engagement für E-Mobilität, was auf unterschiedliche Bewertungen der Wirtschaftlichkeit und des Marktpotenzials von Elektroautos in der Autovermietungsbranche hinweist.

Rückschläge und Herausforderungen für die Elektromobilität

Der Schritt von Hertz und Sixt reflektiert eine zunehmende Skepsis gegenüber Elektroautos. In Europa ist das Wachstum der privaten Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ins Stocken geraten, teils aufgrund gestrichener öffentlicher Förderungen.

Analysten wie Adam Jonas von Morgan Stanley sehen darin ein Zeichen dafür, dass die anfängliche Euphorie für die Elektromobilität einer realistischeren Einschätzung weicht.

Qualitätsprobleme bei Elektrofahrzeugen

Neben wirtschaftlichen Bedenken rücken auch Qualitätsprobleme von Elektroautos in den Vordergrund.

Ein Bericht von Tüv und „Autobild“ stellte das Tesla Model 3 auf den letzten Platz unter 111 geprüften Modellen.

Probleme bei Achsaufhängung und Bremsscheiben sind nur einige der Mängel, die die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos für Autovermieter beeinträchtigen.

Auswirkungen auf die Autovermietungsbranche

Für Vermieter wie Hertz und Sixt bedeutet die höhere Komplexität und die begrenzte Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Elektroautos zusätzliche Herausforderungen. Die geringere Rentabilität von Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern an wichtigen Standorten wie den Flughäfen München und Orlando beeinflusst zunehmend die Flottenzusammensetzung.

Ein unsicherer Weg vorwärts

Die Entscheidungen von Hertz und Sixt zeigen, dass der Weg zur vollständigen Elektrifizierung der Automobilbranche noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet ist.

Während einige Unternehmen weiterhin auf Elektroautos setzen, deuten die jüngsten Entwicklungen darauf hin, dass eine kritische Überprüfung der Wirtschaftlichkeit und Praktikabilität von E-Fahrzeugen in der Autovermietungsbranche notwendig ist.