17. Mai, 2024

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Elektrische Zukunft: Deutschland verdichtet sein Netz an Ladesäulen

Elektrische Zukunft: Deutschland verdichtet sein Netz an Ladesäulen

Im Zuge der Elektromobilitäts-Expansion hat Deutschland einen neuen Rekord beim Ausbau öffentlicher Ladepunkte erreicht. Einem aktuellen Bericht des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zufolge wurden im letzten Jahr beeindruckende 32.733 neue Lademöglichkeiten geschaffen. Diese bedeutende Zahl ist ein klares Indiz für den dynamischen Fortschritt in diesem Bereich.

Mit Beginn des Jahres 2024 verzeichnet die Bundesrepublik nun über 118.000 solcher öffentlicher Ladestationen. Ein damit einhergehender Leistungssprung im Netz ist ebenfalls bemerkenswert: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Gesamtleistung der Ladesysteme von 3,7 auf 5,4 Gigawatt – ein stattlicher Zuwachs von circa 45 Prozent.

Diese eindrucksvolle Entwicklung spiegelt sich in einem weiteren Aspekt wider: Deutschland übertrifft die neuen Mindestanforderungen der europäischen Vorgaben für die Ladeinfrastruktur nun um das Doppelte. Trotz dieser Leistungssteigerung ist die Auslastung der Ladeinfrastruktur immer noch verhältnismäßig gering. Im Bundesdurchschnitt sind die Ladesäulen nur zu 12,5 Prozent ausgelastet, was auf ein noch unausgeschöpftes Potenzial in der Nutzung hinweist.

Obwohl der Ausbau der Ladeinfrastruktur als Erfolg zu verbuchen ist, sieht der BDEW weiteren Handlungsbedarf, insbesondere bei der Elektrifizierung des Fahrzeugmarkts. Es sei nun entscheidend, die Anzahl der Elektroautos zu steigern, um das Ziel von 15 Millionen Elektro-Pkw bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Kerstin Andreae, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, macht auf ein bedeutendes Ungleichgewicht aufmerksam: Während das Segment luxuriöser Fahrzeuge fortlaufend erweitert wird, findet im preisgünstigeren Bereich kaum ein Zuwachs statt. Dies stellt eine wesentliche Hürde dar, um Elektromobilität einer breiten Käuferschicht zukünftig zugänglich zu machen und nachhaltig zu etablieren.