Die Nutzbarkeit eines Smartphones endet nicht zwangsläufig mit seinem ersten Defekt. Oftmals lassen sich diese Geräte reparieren, allerdings war es bislang eine Herausforderung, im Vorfeld die Robustheit und Reparaturfreundlichkeit eines Smartphones abzuschätzen. Dieser Umstand könnte sich nun durch die Einführung neuer EU-Energielabels ändern, die ab sofort auf neuen Smartphones und Tablets zu finden sind.
Das neu in Kraft getretene Energielabel liefert nicht nur Informationen zur Energieeffizienz eines Gerätes – ähnlich der bekannten Etiketten für Haushaltsgeräte –, sondern enthält auch Angaben bezüglich der Akkulaufzeit, der Anzahl der Ladezyklen bis zum Abbau der Batterieleistung und der Reparaturfreundlichkeit. Ein besonders bemerkenswertes Merkmal ist die Klassifikation des Schutzes gegen Staub und Feuchtigkeit. Ein Device, das beispielsweise mit der Schutzklasse „68“ gekennzeichnet ist, bietet den höchsten Schutzstandard.
Um die Wirksamkeit dieser Labels sicherzustellen, sind Händler verpflichtet, diese sowohl im Online- als auch im stationären Handel gut sichtbar anzubringen. Die Deutsche Umwelthilfe kündigt verstärkte Kontrollen an, um die Einhaltung der Vorgaben sicherzustellen. Laut einem Sprecher der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC bedeutet eine hohe Reparaturklasse nicht zwingend günstigere Reparaturkosten – die Preisgestaltung für Ersatzteile wird in das Bewertungssystem nicht integriert.
Zugleich treten neue ökodesignbezogene Anforderungen in Kraft, die auf die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit von technischen Geräten abzielen. Diese beinhalten die Verpflichtung der Hersteller, über mehrere Jahre Ersatzteile zu liefern und Softwareupdates bereitzustellen. Die EU-Kommission erhofft sich von diesen Maßnahmen nicht nur eine Vereinfachung der Kaufentscheidungen seitens der Verbraucher, sondern auch eine Verringerung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs.
Diese Initiative wird von Verbraucherschützern und der Deutschen Umwelthilfe gleichermaßen begrüßt, wenngleich bedauert wird, dass sich die Regelung bislang ausschließlich auf Smartphones und Tablets beschränkt. Ein größerer Wurf befindet sich in Vorbereitung: Ein vergleichbares Label für Laptops ist in Planung und könnte laut Fraunhofer-Institut bereits ab 2028 umgesetzt werden.