In der jüngsten Auseinandersetzung um die Kriegsfront in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung westlicher Waffenlieferungen hervorgehoben. Die ukrainischen Streitkräfte stehen aktuell im Osten des Landes einer russischen Offensive gegenüber. Selenskyj zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Eintreffen der Unterstützung aus dem Westen eine Wendung erreicht werden kann. 'Wir werden die Initiative zurückgewinnen', so der Präsident bei einer Pressekonferenz neben der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola. Eine eindringliche Warnung begleitete sein Versprechen: Seine Streitkräfte benötigten durchschlagkräftige Ausrüstung, um den Spieß umdrehen zu können.
Die Pressekonferenz im Freien vor dem Präsidialamt wurde von einem Luftalarm unterbrochen, was die angespannte Sicherheitslage in der Hauptstadt Kiew unterstrich. Selenskyj informierte zudem über die Vorbereitungen einer großangelegten Offensive durch das russische Militär. Dennoch, so betonte der Präsident, sei der Feind nicht so stark, wie er scheine. Diese Einschätzung spiegelt eine Realität wider, die Hoffnung schenken soll und nicht allein der Moralerhöhung dient.
Roberta Metsola betonte den beschwerlichen Weg der Ukraine in Richtung EU-Mitgliedschaft und versicherte die Einhaltung des gegebenen Versprechens des Europaparlaments bezüglich der Mitgliedschaftsambitionen der Ukraine.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor mehr als zwei Jahren hat sich die Lage an der Front immer wieder gewandelt. Nach anfänglichen Erfolgen der russischen Streitkräfte gelang es der Ukraine, die Angreifer zurückzudrängen, nur um zuletzt wieder an Terrain zu verlieren. Die ukrainische Armee kämpft mit erheblichen Versorgungsengpässen in Bezug auf Waffen, Munition und Personal. Russland hält, inklusive der seit 2014 annektierten Krim, rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.