04. November, 2025

Pharma

Donanemab: Ein Durchbruch in der Alzheimer-Therapie

Seit kurzem steht das innovative Alzheimer-Medikament Donanemab, auch unter dem Markennamen Kisunla bekannt, zur Behandlung in Deutschland zur Verfügung. Nach der jüngsten Zulassung durch die Europäische Union können Betroffene, die sich in einem frühen Stadium der Erkrankung befinden, mit der Therapie beginnen. Voraussetzung ist jedoch die Erfüllung strenger Auswahlkriterien, die der Hersteller Eli Lilly formuliert hat, wodurch viele Erkrankte von der Behandlung ausgeschlossen bleiben.

Die Universitätsklinik RWTH Aachen plant, innerhalb der nächsten zwei Wochen mit der Verabreichung von Donanemab zu beginnen. Professor Jörg B. Schulz, Leiter der Klinik für Neurologie, erklärte, dass dieses Medikament zwar keine vollständige Heilung bietet, jedoch durch Studien belegt wurde, dass es den Krankheitsverlauf signifikant verzögern kann. Im Durchschnitt profitieren Patienten innerhalb eines Untersuchungszeitraumes von 18 Monaten von einer Verlängerung ihrer funktionalen Fähigkeiten um vier bis sechs Monate, was eine bemerkenswerte Verbesserung der Lebensqualität darstellen kann.

Einer der entscheidenden Vorteile von Donanemab liegt in seiner Verabreichungsweise: Die Infusion erfolgt lediglich alle vier Wochen, wohingegen das zuerst zugelassene Medikament Lecanemab alle zwei Wochen verabreicht werden muss. Dies könnte besonders in Bezug auf die Patientenakzeptanz einen positiven Einfluss haben. Dennoch erfordert der Behandlungsbeginn spezielle ärztliche Erfahrung und Fachkenntnisse, um die Therapie sicher und effektiv durchführen zu können.

Professor Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, betonte die höhere Wirksamkeit von Donanemab im Vergleich zu Lecanemab. Allerdings liegen auch Berichte über ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen vor, darunter Gehirnödeme und Mikroblutungen. Interessanterweise scheint die Wirksamkeit sowohl von Donanemab als auch Lecanemab bei männlichen Patienten ausgeprägter zu sein als bei weiblichen.

Die Auswahlkriterien für geeignete Patienten sind äußerst restriktiv, da nicht nur genetische Prädispositionen, sondern auch die gleichzeitige Einnahme von Blutverdünnungsmitteln als Ausschlusskriterien gelten. Hochrechnungen zufolge qualifiziert sich in Deutschland nur etwa jeder hundertste Alzheimer-Patient für die Therapie mit Donanemab. Bei einer Population von insgesamt rund 1,2 Millionen Erkrankten betrifft dies weniger als 12.000 Menschen. Diese Zahlen machen deutlich, dass Donanemab trotz seines Potenzials derzeit nur einem sehr eingeschränkten Personenkreis zugutekommt.