In einer bemerkenswerten Reaktion auf die jüngste Stimmenthaltung der Vereinigten Staaten bei einer UN-Resolution hat Israel einen geplanten Besuch seiner Delegation in den USA kurzfristig abgesagt. Die Absage ist ein Indiz für die wachsenden Spannungen zwischen Israel und seinem traditionell engsten Verbündeten hinsichtlich des Konflikts im Gazastreifen. Geplant war, dass der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und der nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi, sich mit hochrangigen Mitgliedern der US-Regierung austauschen, um Alternativen zu einer israelischen Bodenoffensive in Rafah zu diskutieren sowie die Möglichkeiten einer Ausweitung der humanitären Hilfe für Gaza zu erörtern.
Das Abstimmungsergebnis des UN-Sicherheitsrates, der mit Unterstützung von 14 Mitgliedsstaaten und der entscheidenden Enthaltung durch die USA eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen forderte, hat die Beziehung beider Nationen weiter belastet. Ebenso wird die Forderung nach der Freilassung aller von Hamas gefangengehaltenen Geiseln als Maßnahme gesehen, die von den USA mitgetragen wurde und Israels Haltung in diesem Konflikt hinterfragt.
Die Eskalation der diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Staaten markiert einen kritischen Punkt in ihrer Allianz, wobei insbesondere die israelische Kriegsführung und die humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza Gründe für Meinungsverschiedenheiten darstellen.
Obwohl die jüngsten Entwicklungen Spannungen offenlegen, verbleiben Kommunikationskanäle: Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, äußerte Enttäuschung über die Absage, sieht jedoch weiterhin Chancen für Dialog und Austausch.