19. Juli, 2025

Wirtschaft

Die geopolitische Relevanz der Straße von Hormus in der Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel

Die internationalen Spannungen zwischen Israel und Iran rücken erneut ins Rampenlicht der globalen Sicherheitsdebatten. Dabei erwägt Präsident Donald Trump eine mögliche Beteiligung der Vereinigten Staaten an den israelischen Angriffen auf das iranische Atomwaffenprogramm. Im Mittelpunkt dieser Überlegungen steht die potentielle Reaktion Irans, welche die strategisch bedeutende Straße von Hormus betreffen könnte.

Diese Wasserstraße, die den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer verbindet, wird seit Jahrzehnten als ein zentraler Knotenpunkt für den internationalen Ölhandel betrachtet. Etwa 20 Prozent des weltweiten Erdöls sowie ein bedeutender Anteil des maritimen Flüssigerdgasverkehrs passieren diesen Seeweg, was ihn zu einem unerlässlichen Dreh- und Angelpunkt für die globale Energieversorgung macht. Historisch gesehen hat Iran bei Eskalationen im Nahen Osten nie gezögert, mit Blockaden dieser Route zu drohen.

Im Zuge neuerlicher Angriffe Israels auf iranische Einrichtungen hat die iranische Regierung am 13. Juni erneut mit einer Schließung der Durchfahrtsroute gedroht, was die Brent-Rohölpreise um mehr als 15 Prozent auf 76 Dollar pro Barrel ansteigen ließ. Sollte Iran die Straße tatsächlich blockieren, wäre ein Überschreiten der 100-Dollar-Marke denkbar, was nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Energiemärkte hätte, sondern auch die geopolitische Landschaft verändern könnte. Vor dieser schwierigen Entscheidung steht Präsident Trump, der abwägen muss, ob die Beteiligung der USA einen solchen Schritt auslösen könnte und wie darauf zu reagieren wäre.

Die USA sind zwar in der Lage, mit ihren militärischen Kapazitäten iranische Nuklearanlagen, wie die in Fordow, zu zerstören. Solch ein Angriff birgt jedoch das Risiko schwerwiegender Vergeltungsmaßnahmen seitens Irans, die über regionale Grenzen hinausgehen könnten. Die iranische Regierung könnte versuchen, die Lage durch asymmetrische Taktiken wie Raketen- und Drohnenangriffe auf Schiffe und kritische Infrastrukturen weiter zu destabilisieren.

Experten, darunter Dan Marks vom britischen Thinktank RUSI, weisen darauf hin, dass die Positionierung der USA in diesem Konfliktklima weitreichende Konsequenzen für die globalen Ölmärkte sowie die geopolitische Stabilität haben kann. Um eine weitere Eskalation und möglicherweise umfassendere Konflikte zu vermeiden, wären umgehende und entschlossene Gegenmaßnahmen notwendig, um eventuelle Blockaden der Straße von Hormus zu verhindern.

Eine Eskalation könnte den ohnehin vulnerable Energiemarkt zusätzlich belasten und die Gefahr einer globalen Rezession erhöhen. Die Zukunft der islamischen Regierung in Iran bleibt im Unklaren, und jegliche Destabilisierung könnte unvorhersehbare Folgen für die Region und darüber hinaus nach sich ziehen.

Angesichts dieser komplexen geopolitischen Dynamiken bleibt es abzuwarten, wie sich die Situation in der Region entwickeln wird und welche Einflüsse sie auf den internationalen Energiemarkt ausüben werden. Eines ist jedoch klar: Die Sicherheit und Zugänglichkeit der Straße von Hormus ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität der globalen Energieversorgung.