Der Bundesumweltminister Carsten Schneider von der SPD betonte erneut die Dringlichkeit der Verhandlungen über das neue EU-Klimaziel für das Jahr 2040. Seinen Worten zufolge stellt jede Verzögerung durch blockierende Kräfte ein erhebliches Risiko für die Interessen Deutschlands dar und erhöht die Gefahr eines teuren Alleingangs in Sachen Klimaschutzmaßnahmen. Schneider rief die Union eindringlich dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und ein einheitliches Vorgehen innerhalb der Bundesregierung sicherzustellen, um rechtzeitig bis zum nächsten Umweltministerrat im September eine Lösung zu erzielen.
Der bestehende Vorschlag der EU-Kommission verfolgt die ambitionierte Zielsetzung, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent gegenüber den Werten von 1990 zu reduzieren. Dabei wird auch der Einsatz von Klimazertifikaten zur Kompensation eines Teils dieser Emissionen in Betracht gezogen. Allerdings steht dieser Ansatz nicht bei allen EU-Mitgliedsstaaten im Konsens. Besonders Frankreich zeigt in dieser Angelegenheit Zurückhaltung, was teils auf interna politische Herausforderungen zurückzuführen ist.
Die Union, durch den CDU-Vertreter Andreas Jung repräsentiert, bestätigt ihre Unterstützung für das Klimaziel des Jahres 2040. Gleichwohl drängt sie darauf, keine zusätzlichen Verpflichtungen für Deutschland über die bereits bestehenden nationalen Ziele hinaus einzugehen. Vielmehr fordert die Union eine größere Flexibilität in der Umsetzung, vor allem durch die Berücksichtigung von permanenter negativer Emissionen und den Einsatz internationaler Projekte, um dem gesteckten Ziel gerecht zu werden.
Umweltorganisationen wie Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben unlängst Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU dazu aufgefordert, den Verhandlungsprozess zu erleichtern und die Zustimmung zu den Vorhaben zu fördern. Beide Organisationen betonen, dass ein Nichthandeln die Bemühungen zum internationalen Klimaschutz erheblich gefährden würde. Es wird deutlich, dass die politischen Entscheidungsträger unter erhöhtem Handlungsdruck stehen, um beide nationale Interessen zu wahren und gleichzeitig den globalen Umweltverpflichtungen gerecht zu werden.