Die renommierten Wirtschaftsexperten, allgemein als die "Wirtschaftsweisen" bekannt, haben ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Jahr 2025 revidiert. Während zuvor im Herbst ein geringes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent prognostiziert wurde, sieht die aktuelle Vorhersage lediglich eine wirtschaftliche Stagnation vor. Allerdings gibt es einen Lichtblick: Für 2026 wird ein moderates BIP-Wachstum von einem Prozent erwartet. Trotz dieser positiven Aussicht bleibt ein dauerhafter wirtschaftlicher Aufschwung unsicher.
Der neueste Bericht der Wirtschaftsweisen analysiert eingehend die strukturellen Herausforderungen, die der deutschen Wirtschaft ein schwerfälliges Wachstum bescheren. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die komplizierten bürokratischen Vorschriften und langwierigen Genehmigungsverfahren, die viele Investitionsprojekte verzögern. Hinzu kommt die Nachwirkung einer unsteten Handelspolitik, die unter der Administration des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump resultierte und die exportorientierte deutsche Wirtschaft weiterhin belastet. Solche Herausforderungen haben, zusammen mit einer schwachen Frühjahrsbelebung des Arbeitsmarktes, zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen geführt. Die Experten rechnen für das Jahr 2025 mit einer Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent.
In Bezug auf die Inflation ist jedoch eine positive Entwicklung abzusehen. Der Sachverständigenrat der Wirtschaft erwartet, dass die Inflationsrate schrittweise sinkt, wobei sie 2025 bei 2,1 Prozent und 2026 bei 2,0 Prozent liegen soll. Dennoch bleibt diese Aussicht von Unsicherheiten geprägt, da internationale Handelskonflikte und umfassende Regierungsprogramme weiterhin Einfluss auf die Preisentwicklungen nehmen könnten.
Im Bemühen um eine Belebung der Wirtschaft plant die neu gewählte Bundesregierung, bestehend aus Union und SPD, ein umfassendes, kreditfinanziertes Investitionspaket in Höhe von 500 Milliarden Euro. Dieses soll vor allem in die Verbesserung der Infrastruktur und die Förderung von klimaschutzorientierten Projekten fließen. Die Wirtschaftsweisen unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Investitionen, um die bestehenden strukturellen Probleme zu überwinden und das wirtschaftliche Wachstumspotential voll auszuschöpfen. Zudem fordern sie einen entschiedenen Abbau von Bürokratie, um der deutschen Wirtschaft neue Wachstumsimpulse zu verleihen.
Zusammenfassend appellieren die Wirtschaftsweisen an die Regierung, die bestehenden Strukturen und Praktiken zu überdenken und einen fundamentalen Wandel in der Wirtschaftspolitik einzuleiten. Es gilt, nicht nur bestehende Arbeitsplätze zu schützen, sondern vielmehr den Übergang zu zukunftssicheren Geschäftsmodellen und Berufen zu unterstützen. Durch gezielte Investitionen in die digitale und physische Infrastruktur soll ein zukunftsorientiertes und innovationsfreudiges Wirtschaftsumfeld geschaffen werden, das dem Land auf lange Sicht Wohlstand und Sicherheit bringt.