Die Hochrheinbahn, eine wichtige Verkehrsader zwischen Basel und Erzingen, befindet sich auf dem Weg zu einem bedeutenden Wandel. In den kommenden Jahren wird die Strecke umfassend modernisiert und elektrifiziert, ein Projekt, das Pendlern und Reisenden erhebliche Vorteile bringen soll. Die Deutsche Bahn (DB) investiert in dieses Großprojekt, um den Fahrplan deutlich zu erweitern und umweltfreundliche, emissionsfreie Zugmodelle einzuführen. Der symbolische Auftakt dieser Bauarbeiten fand im Landkreis Waldshut-Tiengen statt.
Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, hebt die herausragenden Vorteile dieses Projekts hervor. Mit der Einführung neuer Züge sollen Reisende mehr Platz und Komfort genießen können, was die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs weiter steigert. Besonders wertvoll ist der Beitrag zur Umwelt, da die alten Dieselfahrzeuge durch emissionsfreie Alternativen ersetzt werden. Berthold Huber, Vorstandsmitglied der DB, drückte seine Zuversicht aus, dass die Modernisierung der Hochrheinbahn entscheidend zur Verdichtung des Streckennetzes zwischen Deutschland und der Schweiz beitragen werde.
Kernstück des Projekts ist der Bau einer kontinuierlichen Oberleitung über die 75 Kilometer lange Strecke, mit einer geschätzten Investition von 434 Millionen Euro. Während bereits erste Arbeiten zwischen Waldshut und Erzingen laufen, bei denen zeitweise Busse als Ersatz für den Zugverkehr bereitgestellt werden, ist der Hauptausbau zwischen Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden für Ende dieses Monats angesetzt.
Der Streckenabschnitt zwischen Rheinfelden und Erzingen wird im kommenden Frühling vorübergehend für den Zugverkehr geschlossen, wobei Ersatzzüge in Form von Bussen eingesetzt werden. Anfang März 2027 ist die Wiedereröffnung des Abschnitts Waldshut bis Erzingen geplant, gefolgt von der Teilstrecke Rheinfelden bis Waldshut im Juli. Die vollständige Betriebsaufnahme ist passgenau zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 vorgesehen.
Ein weiteres wesentliches Ziel des Ausbaus ist die Stärkung der Verkehrsverbindungen in der Grenzregion zwischen Südbaden und der Schweiz. Das Projekt wird auch von der Schweiz unterstützt, die sich mit einer Finanzspritze von 50 Millionen Franken beteiligt. Derzeit sind im Südwesten Deutschlands 70 Prozent der Bahnstrecken elektrifiziert, und dieser Anteil wird mit Projekten wie der Hochrheinbahn voraussichtlich bis Ende der Dekade steigen.
Die Elektrifizierung betrifft nicht nur die Hochrheinbahn; weitere Strecken wie die Brenzbahn und der Ringzug stehen ebenfalls in der Planung. Darüber hinaus plant der Landkreis Waldshut den Bau eines neuen Kreuzungsbahnhofs in Wutöschingen-Ofteringen, der künftig ebenfalls von verbesserten Verbindungen profitieren wird.