Knapp zwei Wochen nach Unterzeichnung des deutsch-kenianischen Migrationsabkommens haben erstmals deutsche Unternehmen ihre Möglichkeiten auf einer Jobmesse in Nairobi vorgestellt. Begleitet von Stellenangeboten und Informationen, präsentierten sie Wege für Fachkräfte, eine Beschäftigung in Deutschland zu finden.
Das Interesse der jungen Kenianer war beachtlich: Aufgrund der begrenzten Kapazität wurde die Besucherzahl auf 1.500 begrenzt. Vorträge über das deutsche Ausbildungssystem, die Anerkennung von Abschlüssen, Deutschkurse in Kenia und Anforderungen für ein Arbeitsvisum wurden zusätzlich via Livestream auf der Facebook-Seite der deutschen Botschaft übertragen.
Sebastian Groth, der deutsche Botschafter in Kenia, betonte die wechselseitigen Vorteile des Abkommens und bezeichnete es als Meilenstein in den bilateralen Beziehungen. Er machte jedoch klar, dass das Regierungshandeln nur den Rahmen setze – die Umsetzung müsse durch die Wirtschaft erfolgen. Groth unterstrich die Notwendigkeit einer "ethischen Arbeitsmigration" und stellte sicher, dass keine für die kenianische Wirtschaft essentiellen Fachkräfte abgeworben würden.
Der kenianische Arbeitsminister Alfred Mutua warnte vor überhöhten Erwartungen: „Niemand sollte glauben, dass er heute die Messe besucht und morgen einen Job hat.“ Er hob die Bedeutung von Sprachkenntnissen und Weiterbildung hervor, bevor Fachkräfte nach Europa aufbrechen. Laut Mutua gibt es bereits über 400 Stellenangebote, für die sich qualifizierte Kenianer bewerben können, insbesondere in der Gastronomie und Landwirtschaft.