Die Debitkarte hat sich zu einem dominanten Zahlungsmittel in Europa entwickelt und das bisher vorherrschende Bargeld in den Hintergrund gedrängt. Einer kürzlich veröffentlichten Umfrage zufolge, durchgeführt durch das Beratungsunternehmen Strategy&, bevorzugen mittlerweile 40 Prozent der Konsumenten die Zahlung mit der Debitkarte. Im Vergleich dazu hält eine Gruppe von 23 Prozent der Befragten weiterhin am traditionellen Bargeld fest, wenn sie Einkäufe und Dienstleistungen bezahlen.
Diese Entwicklung markiert eine signifikante Verschiebung in den Zahlungsmethoden, die noch vor einigen Jahren ein anderes Bild boten. Im Jahr 2022 veranlassten Bargeldtransaktionen im europäischen Durchschnitt 37 Prozent der Menschen, während 30 Prozent die Debitkarte als Zahlungsmittel wählten. Dies spiegelt wider, wie schnell sich Trends in der Zahlungslandschaft ändern können, sowie die zunehmende Akzeptanz und Infrastruktur für bargeldlose Zahlungen.
Der Trend zur Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden wird auch durch die wachsende Beliebtheit von Kreditkarten unterstrichen. Die Umfrage zeigt, dass 22 Prozent der Befragten bevorzugen, ihre Ausgaben monatlich per Kreditkarte abzurechnen - ein Anstieg von fünf Prozentpunkten seit 2022. Gleichzeitig bleiben Bezahl-Apps relativ wenig verbreitet, mit einer Vorzugsrate von 14 Prozent. Experten von Strategy& erwarten jedoch, dass die Nutzung von Apps für Zahlungen in naher Zukunft zunehmen wird, da technologische Fortschritte und Verbraucherpräferenzen diesen Bereich weiter fördern.
Besonders in Deutschland ist der Rückgang der Barzahlung bemerkenswert. Während im Jahr 2022 noch über die Hälfte der befragten Deutschen den physischen Austausch von Scheinen und Münzen bevorzugte, sind es nun nur noch 35 Prozent. Obwohl die Deutschen im europäischen Kontext nach wie vor häufiger Barzahlungen leisten, gehen die Berater davon aus, dass der Anteil der Bargeldzahlungen langfristig zwischen zehn und 20 Prozent stabil bleiben könnte.
Diese Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Appinio durchgeführt, das im Dezember 2022 insgesamt 5.500 Personen aus elf europäischen Ländern befragte. Zu den teilnehmenden Ländern zählten neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Frankreich und Großbritannien. Die resultierenden Daten bieten einen aufschlussreichen Einblick in die sich wandelnden Präferenzen der europäischen Konsumenten und die sich entwickelnde Landschaft der Zahlungsmethoden.