27. Juli, 2024

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DAX setzt Rekordkurs fort und schürt Zinssenkungshoffnungen

DAX setzt Rekordkurs fort und schürt Zinssenkungshoffnungen

Der deutsche Leitindex DAX bewies auch am vergangenen Freitag seine Stärke und setzte seinen Rekordlauf fort, indem er erstmals in seiner Geschichte die Marke von 18.800 Punkten übertraf. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets kommentierte diese Entwicklung als einen 'starken Ausbruch' auf Basis relativer Umsatzschwäche. Beflügelt wurden die Gewinne durch die steigenden Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung in den Vereinigten Staaten.

Mit einem Aufschwung von 0,46 Prozent ging der DAX bei 18.772,85 Punkten aus dem Handel, nachdem er bereits im Verlauf des Vormittags sein bisheriges Allzeithoch bei 18.845,86 Punkten markiert hatte. Über die Woche summierte sich dies zu einem beachtlichen Anstieg von 4,28 Prozent und attestiert dem Index das stärkste Wochenergebnis seit dem Vorjahr. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmungen konnte am Freitag noch einen Zuwachs von 0,13 Prozent verbuchen und endete bei 26.743,87 Punkten.

Als Triebfeder der jüngsten Gewinne fungierten zudem eine Überwindung der April-Flaute des Dax sowie externe Wirtschaftsdaten. Insbesondere die Außenhandelszahlen aus China und die amerikanischen Arbeitsmarktdaten verliehen den Kursen Auftrieb. Die unerwarteten Sprünge in den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA wurden von Anlegern als Zeichen für eine mögliche Abkühlung des Arbeitsmarktes gedeutet - ein entscheidender Faktor, der die US-Notenbank zu einer positiveren Inflationsbewertung und folglich zu einer Zinssenkung bewegen könnte.

Dennoch offenbarte die Universität Michigan einen Anstieg der Inflationserwartungen, welcher den Euro kurzzeitig belastete. Im Bereich der Einzelwerte sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. So konnten Zalando von positiven Einschätzungen durch die Berenberg Bank profitieren und verbuchten ein Plus von soliden drei Prozent. Ebenfalls positiv reagierte Munich Re auf ein Kaufvotum seitens der Bank of America, wodurch die Aktien um drei Prozent auf 455,40 Euro kletterten. Die Analystin Freya Kong setzte dabei ein mittelfristiges Kursziel von 530 Euro, welches das Vorgaben anderer Institutionen übertrifft. Symrise musste indes nach einer gestrichenen Kaufempfehlung der Berenberg Bank ein Minus von 1,5 Prozent hinnehmen.

International zeigte sich der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Anstieg von 0,61 Prozent auf 5.085,08 Punkte ebenfalls robust. Auch die Aktienmärkte in Paris und London notierten mit ähnlichen Kursgewinnen. In den USA präsentierte sich der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa leicht positiv.

Die Europäische Zentralbank setzte am gleichen Tag den Referenzkurs auf 1,0779 US-Dollar fest, was zu einem marginalen Anstieg des Euro führte. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite leicht von 2,55 Prozent auf 2,52 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,17 Prozent zu, während der Bund-Future einen Rückgang von 0,34 Prozent verzeichnete.