Mit einem leicht positiven Auftakt in den Börsenhandel startete der Dax in den Dienstag, doch der Kursumschwung ließ nicht lange auf sich warten. Der deutsche Aktienindex gab um 0,59 Prozent nach und bewegte sich bei Schluss bei 18.011 Punkten. Damit knüpft er nahtlos an die zurückhaltende Performance zu Wochenbeginn an und deutet auf einen Monatsverlust von rund zwei Prozent für April hin.
Die Investoren blieben vorsichtig, angesichts der Flut an anstehenden Geschäftszahlen und makroökonomischen Daten, wie auch der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die vor der kurzen Unterbrechung durch die Feiertage für Relevanz sorgt. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, identifiziert einen schwer überwindbaren Widerstand bei der Marke von 18.200 Punkten, welcher als richtungsweisend für die Anlegerstimmung im Mai gelten dürfte.
Die mittelgroßen Unternehmen, gelistet im MDax, mussten ebenfalls einen Dämpfer hinnehmen und verzeichneten einen Rückgang um 0,15 Prozent auf 26.304,72 Punkte. Parallel dazu verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rund 0,7 Prozent.
Das Statistikamt Eurostat lieferte ein Bild von stabiler Inflation in Deutschland, während die Kerninflation in der Eurozone rückläufig war. Zusätzlich verzeichnete die europäische Wirtschaftsleistung im ersten Quartal wieder ein Wachstum. ING-Ökonomen sprachen vom größten Wachstum seit dem dritten Quartal 2022 und prognostizieren eine Erholungsphase, während die EZB laut Experten von Pantheon Macro trotz der Inflationsraten wohl an ihrer ersten Zinssenkung im Juni festhalten wird.
Unter den Dax-Konzernen verzeichneten Mercedes-Benz und Volkswagen deutliche Kursverluste von jeweils fünf und 4,2 Prozent, bedingt durch die Verkündung schwächer als erwarteter Quartalsergebnisse. Vor allem die Entwicklung des Umsatzes und der Margen in der Pkw-Sparte von Mercedes-Benz lagen unter den Erwartungen, während Volkswagen seinen bisherigen Ausblick zwar bestätigte, dieser nun aber als ambitionierter gilt.
Adidas hingegen ließ 1,9 Prozent nach, hier nutzten Anleger die Gelegenheit, ihre Gewinne nach einer erfolgreichen Kursphase zu realisieren. Im Gegensatz dazu erfreute Vonovia seine Anleger mit einem Kurssprung von 5,3 Prozent, angeführt von einer positiven Branchendynamik. JPMorgan-Analyst Neil Green lobte den gelungenen Jahresstart des deutschen Wohnimmobilienriesen.
MTU Aero Engines konnte ebenfalls einen Anstieg von 1,1 Prozent verbuchen und treibt somit den positiven Trend weiter voran. Trotz des Rückrufs tausender Airbus-Triebwerke bleibt der Triebwerksbauer optimistisch für die Geschäftsjahresrekorde.
Im MDax konnte sich K+S über einen Zuwachs von 2,2 Prozent freuen, während Morphosys sich um 0,8 Prozent erholte und damit die Verluste des Vortages teilweise ausglich. Hier sorgte vor allem die bevorstehende Übernahme durch Novartis dafür, dass die enttäuschenden Quartalszahlen weniger Gewicht hatten.
Der Euro stand zuletzt bei 1,0700 US-Dollar, während die Europäische Zentralbank den Referenzkurs am Montag auf 1,0720 Dollar festsetzte. Auf dem Rentenmarkt kletterte die Umlaufrendite leicht von 2,57 Prozent auf 2,59 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,13 Prozent auf 124,03 Punkte fiel. Der Bund-Future büßte 0,50 Prozent auf 130,12 Punkte ein.