06. Mai, 2025

Wirtschaft

Daimler Truck senkt Jahresprognose: Herausforderungen in Asien und Europa belasten

Daimler Truck senkt Jahresprognose: Herausforderungen in Asien und Europa belasten

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat seinen Jahresausblick nach einem schwachen zweiten Quartal nach unten korrigiert. Sowohl der Umsatz als auch die konzernweite Profitabilität mussten nach Börsenschluss am Mittwoch angepasst werden. Bereits Mitte Juli hatte das Management um CEO Martin Daum signalisiert, dass die Ziele auf den Prüfstand gestellt werden könnten. Vor allem in Asien und Europa sieht die Lage für den Schwerlast-Lkw-Weltmarktführer düster aus. Das Papier gab auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um 3,2 Prozent nach. Seit dem Höhenflug im März und April befindet sich der Kurs im Sinkflug. Die zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen in vielen Regionen und rückläufige Auftragseingänge drücken schwer auf die Aktie. Der bisherige Kursgewinn seit Jahresbeginn droht im Haupthandel gänzlich verloren zu gehen. Für den Umsatz wird nun ein Wert zwischen 53 Milliarden Euro und 55 Milliarden Euro erwartet, wobei die vorherige Spanne jeweils zwei Milliarden Euro höher lag. Auch die Gewinnprognose vor Zinsen und Steuern (Ebit) wurde deutlich nach unten korrigiert. Nach ursprünglichem Plan war ein operativer Gewinn auf Vorjahresniveau anvisiert worden, nun soll dieser mindestens um 15 Prozent auf bestenfalls 4,4 Milliarden Euro sinken. Die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Industriegeschäft wird auf 8 bis 9,5 Prozent gesenkt, gegenüber den zuvor geplanten 9 bis 10,5 Prozent. Auch beim Finanzmittelfluss erwartet der Konzern nun nur noch Stabilität auf Vorjahresniveau und keinen leichten Anstieg mehr. Die schwächere Ertragskraft wird vor allem durch die Geschäfte in Europa und Asien sowie durch Finanzierungsgeschäfte bedingt. In Asien belastete zudem die Abschreibung des Gemeinschaftsunternehmens BFDA die Bilanz. Die Nutzfahrzeugmärkte in Europa kämpfen aufgrund der schlechten Wirtschaftslage um Stabilität, wodurch Investitionen in neue Laster zögerlich getätigt werden. Trotz der Herausforderungen gibt es Lichtblicke im Nordamerikageschäft, wo von einem Margenziel am oberen Ende der Spanne ausgegangen wird. Auch in der kleinen Bussparte zeigt sich eine leichte Verbesserung. Die detaillierten Zahlen sollen an diesem Donnerstag veröffentlicht werden. Spannend bleibt, wie das Management die Erholungschancen auf dem schwächelnden europäischen Markt einschätzt. Zusätzlich könnte das Abschneiden der Sparte Mercedes-Benz zu Spekulationen führen: Mercedes-Benz-Chefin Karin Radström könnte als Nachfolgerin für CEO Martin Daum in Betracht gezogen werden, dessen Vertrag im kommenden Frühjahr ausläuft, jedoch scheint sie Konkurrenz durch Technikchef Andreas Gorbach zu haben.