Die geplante Rückkehr dreier Astronauten von Chinas Raumstation "Tiangong" wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Entscheidung, die überraschend kam, ist auf Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Rückflugkapsel zurückzuführen, die möglicherweise mit Weltraumschrott kollidieren könnte. Die chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt in Peking hat mitgeteilt, dass derzeit umfangreiche Analysen und Risikobewertungen vorgenommen werden, um die maximale Sicherheit für die Crew-Mitglieder zu gewährleisten. Erst wenn alle potenziellen Gefahrenquellen ausgeschlossen sind, wird die Mission fortgesetzt, um die sichere Rückkehr der Astronauten zu ermöglichen. Dieser Fokus auf Sicherheit unterstreicht Chinas Engagement für unfallfreie bemannte Raumfahrtmissionen.
Weltraummüll ist seit langem eine erhebliche Herausforderung in der Raumfahrt. Es handelt sich dabei um defekte Satelliten, Fragmente aus Kollisionen oder Explosionen und andere nicht mehr funktionstüchtige Objekte, die in Umlaufbahnen die Erde umkreisen. Diese Trümmer variieren in ihrer Größe erheblich, von mikroskopisch kleinen Partikeln bis zu großen Objekten von mehreren Metern Durchmesser. Laut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sind mehr als eine Million solcher Trümmerteile mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter im Orbit um die Erde zu finden. Diese Fragmente stellen ein erhebliches Risiko für Raumfahrzeuge dar, da selbst kleinste Partikel bei hohen Geschwindigkeiten erheblichen Schaden anrichten können.
Die Crew der "Shenzhou 20" sollte ursprünglich in der Wüste Gobi im Nordwesten Chinas landen. Astronauten, darunter Chen Dong, Chen Zhongrui und Wang Jie, verbrachten rund sechs Monate im Orbit. Während ihrer Mission führten sie wissenschaftliche Experimente durch und arbeiteten daran, die Raumstation besser gegen die Gefahren von Weltraummüll zu schützen. Teil dieser Mission war eine Übergabe an die Besatzung des Nachfolgeflugs, "Shenzhou 21", die mittlerweile die Station übernommen hat. Die derzeitige Crew, bestehend aus Zhang Lu, einem erfahrenen Astronauten der "Shenzhou 15"-Mission, sowie den Neulingen Wu Fei und Zhang Hongzhang, setzt die Arbeiten in der Umlaufbahn fort. Sie werden weitere Experimente vornehmen und Außenbordeinsätze durchführen. Diese Aufgaben sind integrale Bestandteile von Chinas ambitionierten Weltraumplänen, die bis zum Jahr 2030 auch eine bemannte Mondlandung vorsehen. Diese Vorhaben zeugen von Chinas fortwährender Entschlossenheit, eine führende Nation in der Raumfahrttechnik zu werden.