04. September, 2025

Pharma

Chemie- und Pharmasektor kämpft mit Umsatzrückgängen und Zukunftsperspektiven

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steht aktuellen Berichten des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) zufolge vor signifikanten Herausforderungen. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres wurden die Produktionskapazitäten aufgrund einer schleppenden Nachfrage lediglich zu 71,7 Prozent ausgelastet. Besonders der Inlandsmarkt enttäuschte, da Auftragssteigerungen ausblieben und der Auftragsmangel sich weiter verschärfte. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, vor allem da wesentliche Hauptkunden der Chemie- und Pharmaindustrie, wie die Automobil- und Bauindustrie, ebenfalls unter einer schwachen Nachfrage leiden.

Der Umsatz der Branche verzeichnete im Vergleich zum vorhergehenden Quartal einen Rückgang von 5,2 Prozent und belief sich auf insgesamt 52,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht dies einem Rückgang um 2,7 Prozent. Diese negative Umsatzentwicklung spiegelt die existierenden strukturellen Herausforderungen wider, mit denen die Industrie in einem komplexen globalen Umfeld zu kämpfen hat. Trotz dieser rückläufigen Geschäftszahlen hält der VCI an seiner Jahresprognose fest, die einen Umsatzrückgang von rund einem Prozent bei gleichbleibender Produktion und sinkenden Preisen prognostiziert.

Sowohl im Inland als auch im Ausland ist gegenwärtig keine Trendwende sichtbar, was die Marktakteure dazu zwingt, ihre Strategien kritisch zu überprüfen und anzupassen. Wolfgang Große Entrup, der Hauptgeschäftsführer des VCI, forderte in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, den Standort Deutschland mittels Bürokratieabbau und Verbesserung der strukturellen Bedingungen zu stärken. 'Die internationalen Initiativen des Kanzlers sind als richtungsweisende Schritte zu werten. Nun gilt es, diese durch eine eindrucksvolle Aufholjagd in den kommenden 100 Tagen zu untermauern', erklärt Große Entrup. Diese afrischen Maßnahmen könnten als Grundlage für einen möglichen Umschwung dienen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie nachhaltig steigern.